Neubau der Pfatterbrücke

Kreisstraße R5 bei Mintraching bleibt über den Winter dicht

Für den Neubau der Pfatterbrücke war ursprünglich eine Vollsperrung der R5 für rund sechs Monate vorgesehen, im Frühjahr 2026 wird noch immer gearbeitet. Das Landratsamt erklärt, woran es liegt.

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Die Absperrung wird über den Winter bleiben.

Die Absperrung wird über den Winter bleiben.

Von Redaktion Wörth

Der Landkreis Regensburg informiert in einer Pressemitteilung über den aktuellen Stand der Bauarbeiten an der Pfatterbrücke der Kreisstraße R5 bei Mintraching und die damit verbundene Vollsperrung der Straße. Trotz intensiver Bemühungen aller Beteiligten kann demzufolge die Baumaßnahme an der Brücke in diesem Jahr nicht abgeschlossen werden. Die R5 bleibt im Bereich der neuen Pfatterbrücke bis zur Wiederaufnahme der Bauarbeiten im Frühjahr 2026 voll gesperrt. Die Umleitung über Mangolding bleibt in dieser Zeit bestehen.

Für den Neubau der Pfatterbrücke war laut Landratsamt ursprünglich eine Vollsperrung der R5 nach dem Burschenfest ab 2. Juni 2025 für eine Zeit von bis zu rund sechs Monaten vorgesehen. Bereits vor Baubeginn sei es jedoch zu Verzögerungen gekommen, weil notwendige Kabelumlegungen und Provisorien durch die zuständigen Spartenträger nicht rechtzeitig hergestellt wurden.

Deutliche Verzögerung wegen Glasfaserleitung

Besonders problematisch war laut Landratsamt eine Glasfaserleitung, die in unbekannter Lage im Bereich der neuen Brückengründung verlief und für die zunächst keine Freigabe vorlag. Das habe den tatsächlichen Baustart verschoben und letztlich zu einem Zeitverlust von rund sieben Wochen geführt. Dieser habe nicht vollständig ausgeglichen werden können.

Der in diesem Jahr vergleichsweise frühe Wintereinbruch mit sinkenden Temperaturen und vermehrter Feuchtigkeit habe es ab 17. November unmöglich gemacht, die Arbeiten regulär fortzuführen. Insbesondere die Erstellung der Abdichtung, Asphaltierung und weitere witterungsempfindliche Leistungen seien stark von geeigneten Temperaturen und trockener Witterung abhängig, schreibt das Landratsamt. Hinzu komme, dass die Asphaltmischwerke üblicherweise im Winterbetrieb ab Mitte Dezember geschlossen seien. Die restliche vorhandene Bauzeit bis Weihnachten werde benötigt, um das Brückenbauwerk selbst winterfest zu machen, den Baustellenbereich im Umfeld der Brücke so zu sichern, dass er den Winterbedingungen standhält, und den Bauchbereich mit Überflutungsbereich der Pfatter hochwassersicher zu gestalten, da während der Bauunterbrechung mit erhöhten Wasserständen und Überflutungen gerechnet werden müsse. Erst wenn diese Sicherungsmaßnahmen abgeschlossen seien, könne die Baustelle in eine Winterpause gehen, ohne dass Schäden am Bauwerk oder Gefährdungen für die Allgemeinheit zu befürchten sind.

Sowohl auf Initiative der Gemeinde Mintraching als auch auf Wunsch des Landratsamts wurden mehrere Varianten geprüft, wie der Verkehr während der Stillstandsphase im Januar und Februar 2026 zumindest eingeschränkt über oder an der Baustelle vorbeigeführt werden könnte. Ein beheizbares Zelt zur Erstellung einer provisorischeren Abdichtung, um sowohl weiter bauen als auch im Anschluss Autos einspurig mit Ampelschaltung über die Brücke fahren zu lassen, würde rund 325.000 kosten. Provisorische Abdichtungen wären aber laut Landratsamt durch Winterdienst und Salzeintrag im Frühjahr rückzubauen und neu herzustellen. Es bestehe ein erhebliches Risiko von Chlorideintrag in den Beton.

Landratsamt ließ drei Varianten prüfen

Eine provisorische einspurige Umfahrung neben dem Bauwerk, Kostenpunkt etwa 213.000 Euro, birgt laut Landratsamt folgendes Problem: Die Trasse liegt im Hochwasser- und Überflutungsbereich der Pfatter. Hier wäre eine Genehmigung durch das Wasserwirtschaftsamt erforderlich; Überflutungsbereiche müssten im Grundsatz hindernisfrei bleiben. Zusätzlich hätte man sich kurzfristig mit den Grundeigentümern einig werden müssen.

Deswegen habe man die dritte Variante gewählt, eben die Baustelle winterfest zu machen und die Strecke weiter zu sperren. Mit Kosten von 20.000 Euro sei nach aktueller Rechtsauffassung nur diese wirtschaftlichste Lösung geeignet, um die Mehrkosten gegenüber dem Verursacher der Verzögerung weiterzugeben. Die Risiken bei den ersten zwei Varianten im Hinblick auf Hochwasser, Baustellensicherheit und Dauerhaftigkeit des neuen Bauwerks wären laut Landratsamt gegenüber einem nur zeitlich begrenzten Nutzen nicht zu verantworten gewesen. Das Landratsamt sei sich dessen bewusst, dass dies für die Gemeinde Mintraching und ihre Bürger eine enttäuschende Nachricht ist, heißt es in der Pressemitteilung. Gleichwohl sei es im Interesse der langfristigen Verkehrssicherheit, der Bauqualität und der sparsamen Verwendung öffentlicher Mittel nicht möglich gewesen, ein Provisorium zu wählen, schreibt das Landratsamt.

Sobald es die Witterung zulässt, würden die Bauarbeiten an der R5 im Frühjahr 2026 unverzüglich wiederaufgenommen. Ziel des Landkreises ist es, die Brücke anschließend ohne weitere Verzögerungen fertigzustellen und die Verkehrsverbindung so schnell wie möglich wieder vollständig zu öffnen. Das Landratsamt schreibt: „Wir wissen, dass die Umleitung über Mangolding mit dem Bahnübergang insbesondere zu Stoßzeiten zu langen Wartezeiten führen kann, die Verkehrsbelastung für die Anwohner im Umleitungsbereich erhöht ist und örtliche Betriebe - wie etwa der Edeka-Markt - wirtschaftliche Einbußen verkraften müssen.“ Man entschuldige sich ausdrücklich dafür. Der Unmut der Betroffenen entlädt sich indes häufig bei der Gemeinde Mintraching, die mit dem Bau nichts zu tun hat.

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