Buch-Tipp
„The Glass Girl“ ist eine berührende Geschichte über Alkoholismus
Darum geht’s: Bella ist 15 Jahre alt, ein normales Mädchen mit guten Noten. Bis ihr Leben eine Wendung nimmt: Ihre Eltern lassen sich scheiden, begegnen sich nur noch abschätzig, ihr Freund trennt sich von ihr, ihre Großmutter stirbt, die meisten ihrer Freundinnen stehen ihr kaum bei.
Alle trinken Alkohol, selbst die Erwachsenen, warum sollte Bella also ein Problem damit haben? Sie ist nicht krank, sie kann aufhören. Doch die 15-Jährige verliert den Halt, rutscht in eine Depression und greift zu anderen Drogen.
Bis zu dem Abend, an dem eine Freundin und ein Schulkamerad Bella zu einer Party mitnehmen und sie die Kontrolle verliert. Ihre Begleiter haben Angst, welcher Ärger auf sie wartet, deshalb lassen sie das Mädchen einfach hilflos vor der Haustür ihrer Mutter zurück. Es ist der Wendepunkt, der Bella in eine Entzugsklinik führt. Es beginnen 30 herausfordernde Tage mit Fortschritten und Rückschlägen.
Fazit: Berührend und bewegend. Ein schweres Thema, unglaublich gut geschrieben. Kathleen Glasgow hat eine realitätsnahe Geschichte geschaffen – vor dem Hintergrund, dass sie selbst einmal ein großes Problem mit Alkohol hatte. Der klare Ton im Buch beschönigt nichts, führt in Bellas Gefühlswelt und begleitet ihren schweren Weg des Entzugs. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, die Nebencharaktere sind eine authentische Ergänzung. In jeden kann man sich schnell hineinversetzen.