Geldpolitik im Euroraum

EZB verlängert Zinspause: Leitzinsen bleiben unverändert

Hält die Notenbank seit Monaten auf unverändertem Kurs: EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Hält die Notenbank seit Monaten auf unverändertem Kurs: EZB-Präsidentin Christine Lagarde.

Von dpa

Die Europäische Zentralbank lässt die Leitzinsen im Euroraum zum vierten Mal in Folge unverändert. Der für Banken und Sparer im Euroraum wichtige Einlagenzins bleibt somit bei 2,0 Prozent, wie die Notenbank nach einer Sitzung des EZB-Rates in Frankfurt mitteilte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt in Sachen Zinsen in Lauerstellung. (Archivbild)
Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt in Sachen Zinsen in Lauerstellung. (Archivbild)
Die Europäische Zentralbank (EZB) bleibt in Sachen Zinsen in Lauerstellung. (Archivbild)
Je höher die Inflation, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Je höher die Inflation, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Je höher die Inflation, umso geringer die Kaufkraft der Menschen. (Symbolbild)
Lagarde. EZB sieht sich mit derzeitigem Zinsniveau «gut aufgestellt».
Lagarde. EZB sieht sich mit derzeitigem Zinsniveau «gut aufgestellt».
Lagarde. EZB sieht sich mit derzeitigem Zinsniveau «gut aufgestellt».

Tendenziell sind niedrigere Leitzinsen gut für die Konjunktur: Kredite werden erschwinglicher, Firmen und Privatleute kommen günstiger an Finanzierungen für Anschaffungen oder Investitionen und können so für Wirtschaftswachstum sorgen. Sparerinnen und Sparer erhalten jedoch weniger Zinsen für Tages- und Festgeld, da Banken niedrigere Einlagenzinsen für geparkte Gelder an ihre Kundschaft weiterreichen.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde betonte zuletzt wiederholt, die Notenbank sei mit dem derzeitigen Zinsniveau „gut aufgestellt“, um durch die Unsicherheit zu steuern. Das gilt als Hinweis, dass die Leitzinsen im Euroraum vorerst stabil bleiben.

Auch viele Volkswirte sehen die Talsohle der Zinssenkungen im Euroraum erreicht, der zum 1. Januar 2026 Bulgarien als 21. Mitglied aufnimmt. EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel sagte jüngst, sie gehe davon aus, dass die Leitzinsen im Euroraum „noch einige Zeit“ auf dem aktuellen Niveau bleiben werden. Sie sei „durchaus einverstanden“ mit der Marktsicht, „dass der nächste Zinsschritt eine Anhebung sein wird, wenn auch nicht in naher Zukunft“, sagte Schnabel in einem Interview.

Dafür, dass die EZB zunächst weiter abwartet, spricht auch, dass die nach Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine ausgeuferte Inflation wieder unter Kontrolle ist. Im November lag die Inflationsrate im Euroraum bei 2,1 Prozent. Das ist nur knapp über dem Zielwert der Notenbank.

Die EZB strebt für den Euroraum mittelfristig eine jährliche Inflationsrate von 2,0 Prozent an - weit genug entfernt von der Nullmarke. Dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur: Unternehmen und Verbraucher könnten Investitionen aufschieben in der Erwartung, dass es bald noch billiger wird. Auch wenn Preise zu stark steigen, ist das Gift für die Wirtschaft. Dann verlieren Verbraucher Kaufkraft. Das schmälert den Konsum als wichtige Stütze der Konjunktur.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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