Da stand Sophie Dziadek neben dem großen Felix Neureuther und durfte sich das verdiente Lob abholen. „Sophie ist eine ganz tolle Athletin. Wie viel Leidenschaft sie mitbringt, wie viel Mut, und auch, wie sie andere Menschen inspiriert. Das ist etwas ganz Spezielles“, sagte der frühere Skistar bei der ZDF-Gala „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden vor hunderten geladenen Ehrengästen und einem Millionenpublikum an den TV-Bildschirmen.

Erstmals wurde bei der renommierten Wahl in diesem Jahr die Auszeichnung für den „Special Olympics Sportler des Jahres“ vergeben. „Ein Meilenstein für Inklusion und die Sichtbarkeit von Athleten mit geistiger Behinderung und ihren sportlichen Leistungen“, wie Special Olympics Deutschland mitteilte. Die neue Kategorie wurde auf Initiative der Deutschen Telekom eingeführt.

Auch Thomas Müller in der Jury

Und die Wahl einer hochkarätigen Jury - darunter Neureuther, Fußball-Star Thomas Müller, Handballer Julian Köster, ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, Sport-Staatsministerin Christiane Schenderlein und TV Moderator Johannes B. Kerner - fiel auf die Landshuterin Sophie Dziadek. Die 18-jährige Shorttrackerin wurde damit sowohl für ihre sportlichen Leistungen gewürdigt (unter anderem holte sie Gold und Silber bei den Special Olympics World Winter Games 2025 in Turin) als auch für ihre persönliche Entwicklung und ihr Engagement als Athletin.

„Du bist für ganz, ganz viele da draußen und für mich ganz persönlich ein riesengroßes Vorbild, deshalb bin ich unglaublich dankbar dafür, dass du hier heute stehen darfst - völlig zurecht“, lobte Neureuther, der sich auch als Botschafter für Special Olympics Deutschland engagiert.

Sophie Dziadek, die von der Deutschen Telekom einen Gutschein für einen großen Familien-Urlaub erhielt, war auf der Bühne zu Tränen gerührt. „Ich bedanke mich bei meiner Mama, bei meiner Familie und bei meinem Trainer, dass sie mich so unterstützen“, sagte sie. In einer Mitteilung von Special Olympics Deutschland zeigte sie sich ebenfalls überwältigt: „Ich freue mich unglaublich über diese Auszeichnung. Es bedeutet mir sehr viel, dass meine Leistungen gesehen werden. Ich hoffe, dass viele Menschen dadurch erfahren, wie stark und vielfältig wir Athletinnen und Athleten von Special Olympics sind. Der Sport gibt mir Mut - und heute gebe ich etwas davon zurück.“

Unzertrennlich mit Bruder Justin

Sophie und ihr ein Jahr jüngerer Bruder Justin, der ebenfalls Shorttracker ist und bei den Weltwinterspielen zweimal Silber und einmal Bronze holte, besuchen die Pestalozzischule in Landshut. Im Jahr 2022 begann Sophie Dziadek mit Shorttrack und entwickelte sich schnell zu einer wichtigen Athletin im deutschen Team. „Sophie trainiert sehr fleißig, bleibt immer konzentriert und hat große Freude am Sport. Das motiviert auch andere“, sagt ihr Trainer und Lehrer Simon Hildebrandt auf der Homepage der Lebenshilfe Landshut. Sie und Justin sind unzertrennlich und werden oft für Zwillinge gehalten. Neben dem Sport denkt Sophie an ihre Zukunft: Sie machte Praktika im Pflegebereich und möchte später in diesem Beruf arbeiten.

Erst einmal war am Sonntagabend aber Feiern angesagt. „Dass erstmals eine Special-Olympics-Athletin bei der Sportlerwahl des Jahres ausgezeichnet wird, ist ein historischer Schritt“, sagte Christiane Krajewski, Präsidentin von Special Olympics Deutschland. „Sophie Dziadek zeigt mit ihrem Talent und ihrer Haltung, wofür unsere Organisation steht: für großen Mut und gleichberechtigte Teilhabe. Diese Ehrung wird weit über den heutigen Abend hinaus wirken.“