Wende in Streitthema
Transa-Gelände im Osten Regensburgs als DB-Cargo-Standort auserkoren

Archivfoto: Jens Niering
Die Deutsche Bahn plant bereits seit Jahren für ein neues Container-Terminal in Regensburg. Nun gab es eine unerwartete Wendung.

Die DB Cargo AG und die Stadt Regensburg haben sich auf eine neue Lösung zur Errichtung eines Container-Depots im Osten der Stadt verständigt. Statt auf dem ursprünglich vorgesehenen Gelände im Industriegebiet Ost entsteht das neue Depot nun auf dem bisherigen Standort der Transa Spedition, einer 100-prozentigen Tochter von DB Cargo, am Regensburger Ostbahnhof.
„Die Entscheidung markiert einen wichtigen Meilenstein für die Entwicklung des Güterverkehrsstandorts Regensburg“, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Bahn dazu. Ziel sei es, mehrere Außenflächen in einem zentralen Depot zu bündeln und damit die Verkehrsbelastung in den umliegenden Stadtquartieren zu reduzieren. Das künftige Depot wird für Lagerung, Wartung, Reparatur und Verwaltung von Containern genutzt - direkt angebunden an das von der DB-Tochter Duss betriebene Umschlagterminal.
„Container-Depots sind entscheidend für den internationalen Schienengüterverkehr. Die Transa-Fläche bietet aufgrund ihrer Lage am Verkehrsknotenpunkt Ostbahnhof ideale Voraussetzungen für eine schnelle und wirtschaftliche Realisierung des Projekts“, sagt Sigrid Nikutta, Vorstand Güterverkehr der Deutschen Bahn und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo.
Spedition beendet Betrieb Ende September
Darüber hinaus ermögliche die Transa-Fläche eine schnellere und kostengünstigere Umsetzung des Projekts. „Wir haben uns daher gemeinsam mit der Stadt Regensburg entschieden, diese Variante vorrangig weiterzuverfolgen“, sagt Nikutta.
Die Transa Spedition stellt ihren Betrieb am Ostbahnhof zum 30. September ein. Sie wird aber weiterhin mit einem Vertriebsmitarbeiter vor Ort präsent sein. Multimodale Verkehre und Lager-Geschäfte für die Region werden weiterhin über die Transa im modernen Railport Nürnberg angeboten. DB Cargo wird das Areal anschließend als neues Container-Depot weiterentwickeln. Teile des Geländes werden bereits heute zur Lagerung von Leercontainern genutzt. Die unmittelbare Nähe zum Terminal und zur öffentlichen Eisenbahninfrastruktur erlaubt eine zügige Inbetriebnahme nach Abschluss der erforderlichen Genehmigungen.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer sagt zu dem Ergebnis: „Die Einigung zeigt erneut, dass Stadt und Wirtschaft auch in herausfordernden Zeiten unter sich dynamisch entwickelnden Rahmenbedingungen verlässliche Partner sind und bleiben.“ Selbstverständlich werde die Stadt die DB Cargo bei der Aktivierung der bisherigen Transa-Fläche für das Container-Depot unterstützen. Mit der Entscheidung eröffnen sich für den Wirtschaftsstandort Regensburg in zweierlei Hinsicht gute Lösungen und Perspektiven, findet die Oberbürgermeisterin. „Zum einen erfährt die Transa-Fläche als künftiger Standort für das Container-Depot eine attraktive Nachnutzung zum Wohle der verladenden Wirtschaft in unserer Region.
Zum anderen hat die Stadt die Planung richtigerweise vorhabenunabhängig aufgesetzt und über den Bebauungsplans Nr. 215-I am Ostbahnhof auf einer Fläche von rund 120.000 Quadratmetern ein hochwertiges und attraktives Industriegebiet mit hervorragender Erschließung über Straße und Gleis ausgewiesen.“ Der Bebauungsplan und das Baurecht würden somit bestehen bleiben, was kürzlich vom Verwaltungsgerichtshof in München in der abgewiesenen Normenkontrollklage bestätigt wurde.
„In Zeiten eines gerade im gewerblichen Bereich knappen Flächenportfolios ergeben sich hier in unmittelbarer Nähe zum Güterverkehrszentrum sowie dem Industrie- und Gewerbegebiet an der Siemensstraße attraktive Aussichten für eine zukunftsfähige gewerbliche Weiterentwicklung“, findet die OB.








