Zug durch Furth im Wald
Viel Applaus für die Drachenstich-Spielschar

Th. Linsmeier
Über 400 Drachenstich- und Kinderdrachenstichmitglieder sowie Freunde des Ritterpaares zogen am Samstagnachmittag durch die Stadt.

Mit Pauken und Trompeten zogen die Drachenstich-Akteure gemeinsam mit dem Ritterpaar durch die Straßen der Stadt zur Festwiese - wie jedes Jahr am Hauptwochenende. Und doch war dieser Samstagnachmittag eine Premiere: Weil es heuer wegen der Landesgartenschau kein Volksfest gibt, entfiel auch der traditionelle Festwirt-Einzug. Als Ersatz organisierte der Drachenstich-Festverein einen Zug der Spielschar durch Furth. Dieser unterschied sich kaum vom gewohnten Festwirt-Einzug - abgesehen davon, dass er kürzer war und die Vereine fehlten. Dennoch bot er ein sehenswertes Bild und rückte die Further, die über Wochen hinweg auf dem Stadtplatz die Drachenstich-Tradition lebendig halten, ins Zentrum der Aufmerksamkeit.
Kurz vor 14 Uhr versammelten sich zahlreiche Akteure zusammen mit dem Blasorchester Furth im Wald und der „Grabitzer Blechblos’n“ an der Ecke Freudensprungsstraße/Bahnhofstraße. Die ehemaligen Ritterpaare trafen sich derweil beim Jubiläumsritter Josef Späth in der Wutzmühle, um den 93-Jährigen, der 1950 den Drachentöter verkörpert hatte, besonders zu ehren. Von dort ging es - angeführt vom Spielmannszug „Grenzfähnlein“ - zum Startpunkt an der Bahnhofstraße. Punkt 14 Uhr setzte sich der Zug in Bewegung. Gesichert von der Stadtfeuerwehr und Vize-Polizeichef Josef Weindl führte die Route über die Bahnhofstraße, den Stadtplatz, die Pfarrstraße, den Bayplatz und die Eschlkamer Straße bis zur Drachenhöhle auf der Festwiese.
Im Mittelpunkt stand das Ritterpaar Antonia Buschek und Tobias Jelinek, das gemeinsam mit Jubiläumsritter Josef Späth in einer Kutsche fuhr. Angeführt wurden sie von drei Reiterinnen, dem Spielmannszug „Grenzfähnlein“ sowie einer großen Gruppe aus Ritterinnen-Familie und -Freunden. Auch das Kinderritterpaar Margarete Wilnhammer und Christian Baumann war mit von der Partie, begleitet von weiteren Darstellern des Kinderdrachenstichspiels. Es folgten die einzelnen Festspielgruppen - von der prähistorischen Gruppe über die Schranne-Mitglieder und das Volk bis hin zur Kardinalsgarde, den Sattelbognern und den Chamerauern.
Besonders eindrucksvoll präsentierte sich in diesem Jahr der Block ehemaliger Ritterinnen und Ritter, in dem auch Bürgermeister Sandro Bauer (Ritter von 1990) mitmarschierte - ebenso wie das Ritterpaar des vergangenen Jahres, Eva Baier und Ludwig Fleischmann. Den Abschluss bildete eine Ehrenkutsche mit den vier Senior-Drachentötern Xaver Fischer, Sepp Hofer, Volkmar Dimpfl und Franz Fuchsbüchler.
Vor der Drachenhöhle angekommen, wurden sie von „Fanny“, die lautstark aus dem geöffneten Tor brüllte, begrüßt. Zum Dank erhielten alle Teilnehmer einen Umtrunk. Das Gros war sich einig - so war es zumindest in Gesprächen zu hören -, dass dieser Spielscharzug eine gelungene und würdige Alternative zum traditionellen Festwirt-Auftakt darstellte. Dennoch dürfte er einmalig bleiben, denn im kommenden Jahr soll es wieder ein Drachenstich-Volksfest geben - und damit auch einen Festwirt-Einzug. Welche Brauerei diesen begleitet, wird im Herbst ausgeschrieben.






































