Mehrere Verletzte

Auto stößt bei Hohenwarth mit Kutsche zusammen: Pferd verendet

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Sowohl die Kutsche als auch das Auto sind bei dem Unfall schwer beschädigt worden.

Sowohl die Kutsche als auch das Auto sind bei dem Unfall schwer beschädigt worden.

Von Redaktion Kötzting

Zu einem schweren Verkehrsunfall ist es am Dienstagnachmittag auf der Kötztinger Straße bei Gotzendorf gekommen. Dabei ist laut Polizei ein Auto mit einer Kutsche zusammengestoßen. 

"Drei Personen waren in der Kutsche", teilt stellvertretender BRK-Rettungsdienstleiter Tobias Muhr mit. Zwei Frauen seien bei dem Unfall schwer, aber nicht lebensbedrohlich verletzt worden. Der Mann auf der Kutsche habe mittelschwere Verletzungen erlitten. Der Autofahrer sei leicht verletzt worden und konnte ambulant versorgt werden. Ein Kaltblutpferd, das die Kutsche zog, kam bei dem Unfall um.

Grund für den Unfall war laut Polizei die tief stehende Sonne. Der 36-jährige Autofahrer sei durch das Licht geblendet gewesen und habe die vor ihm fahrende Kutsche übersehen. Das Auto sei ungebremst aufgefahren. Beide Fahrzeuge kamen in einer Wiese zum Stehen.

"Weil zunächst unklar war, wie viele Personen in der Kutsche waren, haben vier Rettungshubschrauber den Unfall angeflogen", sagt Muhr. Zwei davon hätten den Transport der beiden schwerverletzten Frauen übernommen, die anderen beiden seien umgekehrt. Zusätzlich seien drei Rettungswagen, zwei Notärzte und zwei Unterstützungsgruppen Rettungsdienst im Einsatz gewesen.

An beiden Fahrzeugen entstand laut Polizeimeldung ein Totalschaden.

Die Feuerwehren Hohenwarth, Ansdorf-Simpering, Gotzendorf und Grafenwiesen waren vor Ort und kümmerten sich um die Verkehrssicherung.

Forderung nach Kutschen-Verbot

Einen Tag nach dem Unfall meldet sich die Tierschutzorganisation PETA zu Wort und fordert in einer Pressemitteilung ein Kutschen-Verbot. „Immer wieder kommt es im Straßenverkehr zu Unfällen mit den etwa zehn km/h langsamen Kutschen“, sagt Peter Höffken, Fachreferent bei PETA.

Weiterhin heißt es in der Pressemitteilung: „Da die Gefährte weder über sichere Bremssysteme, Airbags noch eine Knautschzone verfügen, verlaufen Unfälle mit Kutschen meist schwer. Die einzige Lösung zum Schutz von Mensch und Tier ist deshalb ein Verbot von Kutschfahrten.“

PETA richtet sich mit dieser Forderung direkt an Landrat Franz Löffler. Dieser teilte Mittwochnachmittag mit: "Der tragische Verkehrsunfall, der sich am Dienstag bei Gotzendorf ereignet hat, ist sehr bedauerlich und macht mich als Landrat betroffen. Dies zum Anlass für ein generelles Verbot für Pferdekutschen im Landkreis Cham zu nehmen, halte ich weder für sinnvoll, noch wäre dies aus rechtlicher Sicht umsetzbar."

Der Umgang der Menschen mit Pferden im öffentlichen Raum, sei es in der Forst- und Landwirtschaft, bei Kulturereignissen oder im Bereich des Freizeitsports, sei ein wertvolles Brauchtum und kulturelles Erbe und seit Jahrhunderten in unserer Region fest verwurzelt. Das zeige sich auch im Straßenverkehr, wo Pferdehalter mit großer Sachkunde, Verantwortung und generationenübergreifender Erfahrung am Verkehr teilnehmen und damit eine hohe Verkehrssicherheit gewährleisten, was sich in der geringen Zahl von Unfällen mit Pferden in der Vergangenheit widerspiegele.

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