Humanitäre Krise
UN warnen vor Eskalation im Sudan - Gräueltaten befürchtet
Nach der Einnahme der sudanesischen Großstadt El Fascher durch die RSF-Miliz fordert UN-Generalsekretär António Guterres Verhandlungen über ein Ende der Gewalt. Die sudanesischen Streitkräfte und die RSF-Miliz müssten unverzüglich mit seinem persönlichen Gesandten für den Sudan, Ramtane Lamamra, in Kontakt treten und rasche Schritte in Richtung einer Verhandlungslösung unternehmen, forderte der Sprecher von Guterres, Stéphane Dujarric. Der Generalsekretär sei zutiefst besorgt über die jüngste militärische Eskalation im Sudan und verurteile Berichte über Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht.
Die Miliz RSF hatte am Montagabend mit El Fascher die letzte noch von der Armee kontrollierte Großstadt in der umkämpften westlichen Region Darfur eingenommen. Die Armee teilte am Montagabend mit, sie habe sich aus El Fascher zurückgezogen. In der Stadt leben nach UN-Schätzungen noch bis zu 300.000 Menschen.
Guterres sei zutiefst alarmiert darüber, dass weiterhin Waffen und Kämpfer in den Sudan gelangten und damit die ohnehin schon verzweifelte Lage im Land weiter verschärften, sagte Dujarric weiter. Dies müsse unverzüglich beendet werden. Humanitäre Hilfe für die bedürftigen Zivilisten müsse schnell und ungehindert geliefert werden können. Seit mehr als achtzehn Monaten seien El Fascher und die umliegenden Gebiete in Darfur ein Epizentrum des Leids. Täglich forderten Unterernährung, Krankheiten und Gewalt Menschenleben.
Im Sudan herrscht seit April 2023 ein brutaler Machtkampf zwischen De-facto-Machthaber Abdel-Fattah al-Burhan und seinem einstigen Stellvertreter Mohamed Hamdan Daglo, der die RSF kommandiert. Während die Armee zwischenzeitlich die Hauptstadt Khartum zurückerobern konnte, hat die RSF-Miliz ihre Kontrolle über die Region Darfur an der Grenze zum Tschad verfestigt. Beobachter fürchten eine dauerhafte Spaltung des Landes. Die UN werten die Lage im Sudan als derzeit größte humanitäre Krise der Welt.









