Opioide
Zentrale Drogen-Warnstelle soll Prävention verbessern

Monika Skolimowska/dpa
Die synthetischen Fentanyl, Tilidin und Oxycodon sind als Schmerzmittel zugelassen, haben in den USA jedoch eine verheerende Drogenepidemie ausgelöst. (Symbolbild)
Eine neue zentrale Drogen-Informationsstelle des Gesundheitsministeriums soll Abhängige in Bayern vor besonderen Gefahren warnen. Der „Landesknotenpunkt“ für das deutschlandweite Drogenüberwachungsnetz „News“ wird Informationen sowohl aus toxikologischen Laboren als auch von Fachleuten, Abhängigen und weiteren Quellen zusammentragen. „Dieses System kann Neuentwicklungen im Bereich psychoaktiver Substanzen frühzeitig erkennen und durch Warnmeldungen rasch an die relevanten Zielgruppen übermitteln“, sagte Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU).
Konkrete Beispiele wären etwa Verunreinigungen oder besonders hohe und damit lebensgefährliche Konzentrationen. „Wir beobachten aktuell eine Zunahme von synthetischen Drogen mit immer höherer Wirksamkeit auf dem Markt“, sagte Gerlach.
Das bezieht sich auf die zunehmende Verbreitung synthetischer Opioide - das sind Wirkstoffe, die eine Heroin und anderen auf Opiumbasis hergestellten Drogen vergleichbare Wirkung haben. Die USA leiden seit gut fünfzehn Jahren unter einer Opioid-Epidemie, ursprünglich ausgelöst durch Ärzte, die ihren Patienten bedenkenlos Schmerzmittel verschrieben. Im vergangenen Jahr zählte die US-Gesundheitsbehörde CDC knapp 81.000 Drogentote, ein beträchtlicher Anteil davon auf Opioid-Konsum zurückzuführen. Abgesehen vom Opioid-Konsum in Reinform mischen demnach auch viele Heroindealer ihrer Ware mittlerweile synthetische Opioide bei, was den Konsum noch gefährlicher macht.
Die Welle ist mittlerweile nach Europa geschwappt, Fachleute fürchten eine ähnliche Entwicklung wie in den Vereinigten Staaten. Die Gefahr durch neue synthetische Drogen wie Fentanyl und Nitazene wachse, sagte Gerlach. „Konsumenten wissen häufig nicht, dass ihre Drogen hochwirksame synthetische Stoffe enthalten.“








