Familienmensch
Schnee, juchee!
Es gibt eine Sache, da werden meine Kinder so richtig schnell: wenn es geschneit hat. Da pressiert es ihnen so dermaßen, nach draußen zu kommen, dass sie schneller angezogen sind, als ich „Schnee“ sagen kann. Während ich normalerweise ein Megafon brauche, um die Kinder wach zu bekommen, hören sie komischerweise den Schneepflug schon fahren, wenn der noch drei Straßen weiter am Räumen ist. Dann stürmen sie aus den Betten, sind in gefühlt 8,5 Sekunden angezogen und wälzen sich zu einer Uhrzeit im Halbdunkeln im Schnee, zu der sie unter normalen Umständen nicht einmal den großen Zeh aus dem Bett stecken würden.
Das Problem an der ganzen Sache: Obwohl die Kinder extrem früh aufstehen, kommen wir trotzdem fast immer zu spät in die Schule und den Kindergarten. Im Unterschied zu den Tagen ohne Schneefall ist nämlich nicht das Rauskriegen, sondern das Reinkriegen das Problem. Sind sie dann endlich drin, heißt es einmal komplett umziehen, frühstücken, Zähne putzen und dazwischen noch eine Runde um irgendeine Nichtigkeit wie die richtige Schneeballgröße streiten – das alles kostet Zeit. Und alles, was wir morgens durch das frühe Aufstehen an Zeit reingeholt haben, ist weg.
Das mit dem „Aus-dem-Schnee-Herausbekommen“ ist vor allem beim Großen ein Problem. Während die kleine Madame auf dem Gebiet tatsächlich Madame ist (sie friert schnell und ist nicht gerne nass), ist der Bub nicht zu bremsen. Letztens hat er nichteinmal das Schneepflug-Geräusch gebraucht, um wach zu werden. Er muss den Schnee gerochen haben. Jedenfalls steht er um 5.05 Uhr komplett angezogen und im Schneeanzug vor meinem Bett und verkündet, dass er jetzt zum Schneeschaufeln geht. Das Ende vom Lied: Das ganze Haus war wach, die Einfahrt dafür komplett freigeschaufelt und ich habe den ganzen Vormittag auf einen Anruf der Schule gewartet, dass der Bub eingeschlafen und von der Schulbank geplumpst ist.













