Prozess

NSU-Opfer-Hinterbliebene zu Zschäpe: „Sag die Wahrheit!“

Emotionale Szenen im Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin.

Emotionale Szenen im Prozess gegen mutmaßliche NSU-Unterstützerin.

Von dpa

Die NSU-Terroristin Beate Zschäpe hat die Beschaffung eines offiziellen Führerscheins als „wichtigste Handlung“ für die Terrorzelle bezeichnet. „Es war wichtig, dass man offiziell fahren kann“, sagte Zschäpe als Zeugin beim Prozess gegen eine mutmaßliche NSU-Unterstützerin am Oberlandesgericht (OLG) in Dresden. Das sei eine ganz große Priorität gewesen.

NSU-Mitglied Uwe Böhnhardt verwendete einen Führerschein und einen Reisepass unter dem Namen eines Bekannten. Diese Dokumente verwendete er etwa bei der Anmietung von Autos und Wohnmobilen.

Zschäpe ist bei der Verhandlung als Zeugin geladen. Sie wurde 2018 vom OLG München zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Die Neonazi-Terrorzelle „Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) bestand aus Beate Zschäpe, Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos. Ab dem Jahr 2000 verübte das Trio jahrelang unerkannt zehn Morde in ganz Deutschland.

Der Prozess in Dresden richtet sich gegen Susann E. Ihr wirft die Bundesanwaltschaft vor, den NSU unterstützt zu haben. Sie soll Zschäpe ihre Krankenkassenkarte und ihre Personalien zur Verfügung gestellt haben. Zudem war sie laut Anklage an der Abholung eines Wohnmobils beteiligt, das der NSU am 4. November 2011 beim letzten Raubüberfall in Eisenach verwendete.

Seit spätestens Anfang 2007 soll E. von den rassistisch motivierten Morden des NSU gewusst haben. Ihr Ehemann André E. wurde 2018 als einer von vier Mitangeklagten zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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