Lebensmittel

Nachfrage nach Bio wächst stärker als Anbaufläche

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist in Deutschland teilweise höher als das Angebot aus heimischer Produktion.

Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln ist in Deutschland teilweise höher als das Angebot aus heimischer Produktion.

Von dpa

Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland greifen zunehmend zu Bio-Lebensmitteln. "Wir steuern tatsächlich auch im vergangenen Jahr wieder auf einen Rekordumsatz zu", sagte die Vorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), Tina Andres.

Auch die Bio-Anbaufläche sei gewachsen, aber weniger stark. Wenn die Politik nicht gegensteuere, drohe der deutsche Bio-Markt künftig auf Importware angewiesen zu sein. "Bei der Rohwarenproduktion kommen wir jetzt schon teilweise der Nachfrage nicht mehr hinterher." Das zeichne sich besonders beim Fleisch ab, aber etwa auch bei Obst.

Der BÖLW ist der Spitzenverband für die deutschen Erzeugerbetriebe, verarbeitenden Unternehmen und den Handel von Bio-Lebensmitteln. Genaue Zahlen zum deutschen Biomarkt will dieser am Dienstag auf der weltgrößten Naturkostmesse Biofach (11.-14. Februar) in Nürnberg vorstellen. Parallel dazu wird die Naturkosmetikmesse Vivaness veranstaltet.

16,1 Milliarden Euro gaben die Menschen in Deutschland 2023 für Bio-Lebensmittel aus - und damit 5 Prozent mehr ein Jahr zuvor. Allerdings waren dafür gestiegene Preise zu großen Teil ausschlaggebend.

Diesmal gehe das Wachstum hauptsächlich auf eine höhere Nachfrage zurück, erläuterte Andres. Nach der Kaufzurückhaltung im Zuge der Inflation gebe es nun wieder mehr Qualitätsbewusstsein. "Die Menschen besinnen sich wieder darauf, nicht nur Gutes für sich, sondern auch Gutes für die Umwelt, Klimaschutz und Artenvielfalt zu tun."

Obwohl immer mehr Bäuerinnen und Bauern auf Bio umstiegen, sei Deutschland noch weit entfernt davon, 30 Prozent der Landwirtschaftsfläche bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften, betonte Andres. "Das Ziel ist aufgrund der unzureichenden politischen Umsetzung weiterhin ein hehres, aber fernes."

Mit Blick auf die Bundestagswahl forderte Andres, dass die nächste Koalition die Bio-Agrarfläche bis 2030 verdoppeln und an der EU-Agrarwende hin zu Klima- und Artenschutz festhalten müsse. "Wenn die politischen Zielvorgaben jetzt nicht klug gesetzt werden, wäre das eine verschenkte Chance für die heimische Landwirtschaft." Landwirte, die auf Bio umstellen wollten, gebe es weiterhin. Diese bräuchten aber verlässliche Rahmenbedingungen.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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