Brände

Anklage nach Millionen-Schaden - Feuerteufel aus Rache?

Die Staatsanwaltschaft vermutet beim Theater Ulm Brandstiftung und erhebt Anklage. (Symbolbild)

Die Staatsanwaltschaft vermutet beim Theater Ulm Brandstiftung und erhebt Anklage. (Symbolbild)

Von dpa

In einer Lagerhalle des Theaters Ulm bricht im Juni ein Feuer mit Millionenschaden aus - nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen einen 42 Jahre alten Mann erhoben wegen des Verdachts der Brandstiftung. Das Motiv laut Anklagebehörde: Rache.

Der Mann soll in der Nacht auf den 25. Juni 2025 in der Lagerhalle des Theaters Ulm im Bahnhofsbereich absichtlich an mehreren Stellen Feuer entfacht haben, um das Lager mitsamt dem gesamten Inventar zu zerstören, wie die Anklagebehörde mitteilte. Die Lagerhalle brannte fast vollständig aus.

Nach Ansicht der Staatsanwaltschaft wollte sich der Mann dafür rächen, dass er am Tag zuvor aus der angrenzenden alten Posthalle am Ulmer Bahnhof verwiesen worden war. Mit anderen Wohnsitzlosen soll er sich dort ein Übernachtungslager eingerichtet gehabt.

Durch das Feuer wurde der Großteil der dort gelagerten historischen Kulturgüter und Einzelstücke des Theaters in Form von Kostümen und Requisiten zerstört. Am Gebäude entstand ein Schaden von geschätzt fünf Millionen Euro, am Inventar von geschätzt acht Millionen Euro.

Der wegen Eigentums- und Gewaltdelikten vorbestrafte Mann äußerte sich nach Angaben der Anklagebehörde nicht zu den Vorwürfen. Da er zur Tatzeit ziemlich betrunken gewesen sei, sei auch ein psychiatrisches Sachverständigengutachten in Auftrag gegeben worden. Seit September 2025 sitzt der 42-Jährige in Untersuchungshaft.

Laut dem Förderverein Theaterfreunde Ulm zerstörte das Feuer rund 27.000 Kleidungsstücke, etwa zwei Drittel des Gesamtbestands. Uniformen, Ordenskostüme, Brautkleider, Trachten, Kinderkleider und historische Kostüme seien ein Raub der Flammen worden. Der Verein hat deswegen eine Spendenaktion gestartet und will 300.000 Euro für neue Kostüme sammeln. Der Spendenbetrag soll im Sommer 2026 an die Theaterleitung überreicht werden.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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