Streit um Handelsabkommen

Macron warnt vor „gewaltsamem Durchsetzen“ von Mercosur-Deal

Für Macron ist der Zeitpunkt für eine Zustimmung zum Mercosur-Abkommen noch nicht gekommen. (Archivbild)

Für Macron ist der Zeitpunkt für eine Zustimmung zum Mercosur-Abkommen noch nicht gekommen. (Archivbild)

Von dpa

Im Ringen um das geplante Freihandelsabkommen der Europäischen Union mit den vier lateinamerikanischen Mercosur-Staaten hat Frankreich vor einer Zustimmung gegen seinen Willen gewarnt. „Sollten die europäischen Instanzen den Willen zu einem gewaltsamen Durchsetzen haben, würde Frankreich sich dem sehr hart entgegenstellen“, sagte Präsident Emmanuel Macron nach Darstellung der französischen Regierungssprecherin Maud Brégeon in einer Kabinettsitzung in Paris.

Bereits am Wochenende hatte Frankreich klargestellt, dass es zum jetzigen Zeitpunkt keine Abstimmung der EU-Staaten über das Abkommen will. Die Bedingungen dafür seien nicht gegeben. Geforderte Nachbesserungen seien unvollständig und müssten konkretisiert und umgesetzt werden. Auf Grundlage von Ankündigungen könne man nicht entscheiden.

Es brauche noch mehrere Wochen, hieß es nun aus Paris. Frankreich steht dem Abkommen bereits seit Längerem kritisch gegenüber. Jüngst wiederaufflammende Proteste von Landwirten, die Nachteile durch unterschiedliche Standards fürchten, setzen Paris unter Druck.

Über das Abkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay wird seit 1999 verhandelt. Die neue Freihandelszone mit mehr als 700 Millionen Einwohnern wäre nach Angaben der EU-Kommission die weltweit größte dieser Art. Die EU-Kommission hatte die Verhandlungen über das Abkommen im vergangenen Dezember trotz anhaltender Kritik aus Ländern wie Frankreich abgeschlossen. Es fehlt aber noch die Zustimmung der einzelnen EU-Mitgliedstaaten.

Eine Unterzeichnung soll am Rande des Gipfeltreffens der Staats- und Regierungschefs der EU-Länder diese Woche erfolgen. Noch ist allerdings nicht klar, ob die erforderliche Mehrheit zustande kommt.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Keine Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.