Darts
„Ryan war gnadenlos“: Schindler kassiert 0:4-Schlappe bei WM
Einen Tag nach dem Aus von Ricardo Pietreczko hat es bei der Darts-Weltmeisterschaft auch die deutsche Nummer eins Martin Schindler erwischt. Der gebürtige Brandenburger unterlag dem Engländer Ryan Searle im Londoner Alexandra Palace deutlich mit 0:4.
Dadurch verpasste er den erstmaligen Einzug ins Achtelfinale. Bereits bei den Ausgaben 2023 und 2024 war Schindler in der dritten Runde ausgeschieden.
Der 29-Jährige leistete sich im Duell mit dem 20. der Weltrangliste zu viele Fehlwürfe. Zudem hatte er Probleme bei den Doppeln. Im gesamten Spiel entschied Schindler nur zwei Legs für sich - das reichte nicht für einen Satzgewinn, dafür sind drei Legs notwendig.
Erst am Vorabend war mit Ricardo Pietreczko der zweite große deutsche Hoffnungsträger ausgeschieden. Er unterlag Andreas Harrysson aus Schweden überraschend mit 2:4. Im Viertelfinale an Neujahr hätte es zu einem deutschen Duell kommen können - nun werden die beiden besten deutschen Darts-Profis schon im alten Jahr keinen weiteren Auftritt im Alexandra Palace bekommen.
Schindler (Weltranglisten-13.) hätte in Runde vier ein Duell mit dem englischen Favoritenschreck James Hurrell erwartet, der überraschend Englands Mitfavorit Stephen Bunting und Dirk van Duijvenbode (Niederlande) aus dem Turnier geworfen hat.
Doch der Deutsche patzte zum Ende eines starken Jahres vor allem in den ersten Sätzen auf die Doppelfelder und geriet früh ins Hintertreffen. Danach spielte Searle überragend und ließ dem deutschen Primus keine Chance mehr. Am Ende standen bei Schindler zwei Treffer bei 15 Versuchen auf die Doppelfelder. „Mit diesen neuen Pfeilen ist alles möglich. So kann ich eine Gefahr für jeden sein“, sagte Searle nach dem Sieg auf der Bühne.
„Es ist passiert. Ich kann gar nicht sagen, warum es jetzt genau so war. Man kann das Spiel Darts nicht programmieren“, sagte Schindler, der zuvor klare Siege über Stephen Burton aus England (3:1) und den Iren Keane Barry (3:0) eingefahren hatte. Doch dem extrem hohen Niveau von Searle, der den Spitznamen „Heavy Metal“ trägt, konnte Schindler nicht standhalten. Er sprach dennoch von einer „guten WM“.
Auch Pietreczko hatte im Ally Pally einen trüben Abend erlebt. Die Niederlage gegen Debütant Harrysson ist für den 31-Jährigen ein bitterer Rückschlag. „Er ist kein angenehmes Los, aber ich würde tatsächlichen sagen, er ist eines der leichteren Lose in der dritten Runde“, hatte Pietreczko zuvor in einem Interview bei Sport1 über den bärtigen Schweden gesagt. Nach der Niederlage verließ er die berühmte Arena wortlos.
Anders als 2024 (Niederlage gegen den späteren Weltmeister Luke Humphries) und 2025 (Achtelfinal-Aus gegen Englands Topspieler Nathan Aspinall) verlor Pietreczko diesmal aus der Favoritenrolle heraus. Durch das Aus in Runde drei verpasst der Spieler mit dem Pokemon-Spitznamen „Pikachu“ auch den Sprung unter die besten 32 der Welt.












