"Demo gegen Rechts"

Rund 500 Menschen setzten auf dem St.-Georgen-Platz ein Zeichen


Ein Großaufgebot an Polizisten trennte die Teilnehmer von "Kinder stehen auf" von der Demo gegen Rechts.

Ein Großaufgebot an Polizisten trennte die Teilnehmer von "Kinder stehen auf" von der Demo gegen Rechts.

Die "Demo gegen Rechts" am Samstagnachmittag scheint sich in Regensburg zu etablieren. Diesmal trafen sich die Befürworter von Toleranz und Demokratie auf dem St.-Georgen-Platz. Anlass war eine Kundgebung von "Kinder stehen auf" auf dem Donaumarkt, an der knapp 40 Menschen teilnahmen, die später weiter durch die Stadt zogen.

Die Polizei sprach in ihrem Bericht von rund 500 Teilnehmern, die auf dem St.-Georgenplatz lautstark demonstrierten. Die Veranstalter schätzten die Menge mit rund 1.000 Menschen noch deutlich größer. 

Der Veranstalter von "Kinder stehen auf", Marcel Dold, versuche "ganz dreist, sich an die Proteste gegen die Bundesregierung anzuhängen", sagte Beate Büttner von der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Juristinnen und Juristen. Zuerst seien es die Landwirte gewesen, jetzt der Mittelstand, der bekanntermaßen "immer etwas zu meckern habe gegen die gerade aktuelle Regierung". Darunter seien auch Leute, die ein gewisses rechtspopulistisches Repertoire gut beherrschen". Das Hauptanliegen der "trommelnden Schwurbler und Verschwörungsgläubigen" sei, sich gegen die Bundesregierung zu richten. Die Themen seien austauschbar. Den Veranstalter als AfD-nah zu bezeichnen, sei fast schon verharmlosend. Auch sie selbst sei mit politischen Entscheidungen nicht einverstanden, sagte Büttner, wie zum Beispiel die Erleichterung von Abschiebungen, die kürzlich per Gesetz beschlossen wurde. Aber es dürfe nicht diffamiert werden, nicht die Demokratie und die Verfassung infrage gestellt. Menschen wie die auf dem Donaumarkt hätten den demokratischen Diskurs verlassen. Sie stünden für etwas, "das wir in diesem Land nicht mehr haben wollen".

Versammlungsleiter Daniel Gaittet, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat, appellierte, die "Schwurbler" vorbeiziehen zu lassen und hinter den Transparenten "ein Zeichen zu setzen". Ein Großaufgebot an Polizisten sorgte dafür, dass die kleine Gruppe ungestört vorbeimarschieren konnte. Auf der Strecke gab es weitere Polizeieinsätze, die den Zug vor Teilnehmern gegen Rechts abschirmten.


In einer früheren Version des Artikels wurde die Anzahl der Teilnehmer mit rund 1.000 Menschen angegeben. Dies basierte auf Angaben des Veranstalters vor Ort. Die Polizei hat die Zahl zwischenzeitlich mit rund 500 Personen beziffert - wir haben unseren Bericht entsprechend korrigiert.