Haidplatz

250 Regensburger pfeifen die AfD auf dem Haidplatz aus

Die AfD hatte am Sonntag eine Versammlung angemeldet, zu der etwa 40 Menschen erschienen. Wesentlich voller war es auf der anderen Seite der Absperrungen: Von in der Spitze etwa 440 Menschen kam lauter Gegenprotest.

In Regensburg fanden am Sonntag Proteste statt.

In Regensburg fanden am Sonntag Proteste statt.

Aufgeheizte Stimmung auf dem Haidplatz am späten Sonntagnachmittag: Gegendemonstranten versammelten sich um eine für eine AfD-Veranstaltung abgesperrte Fläche. Mit lauter Musik, Pfeifkonzerten und "Haut ab"-Rufen verhinderten sie, dass von den AfD-Reden viel zu hören war.

Touristengruppen und in den Cafés sitzende Stadtbesucher wunderten sich am Sonntagnachmittag nicht schlecht, als Polizisten begannen, etwa die Hälfte des Haidplatzes abzusperren. Grund war eine von der AfD angemeldete Versammlung. Als Redner waren um 17 Uhr die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy, Gerold Otten und Stephan Protschka angekündigt.

Protschka kommt eine Stunde zu spät

Bereits gegen 16.30 Uhr versammelten sich Gegendemonstranten auf dem nicht abgesperrten Teil des Haidplatzes. Die Regensburger Initiative gegen Rechts (IGR) hatte zu dem Gegenprotest aufgerufen. Dennis Forster, Sprecher der IGR, betonte, die AfD spreche sich dafür aus, dass Vermögende weniger Steuern zahlen - "auf Kosten der ,kleinen Leute', für die sich die AfD angeblich so einsetzt".

Daneben sei die AfD für eine weitgehende Privatisierung der öffentlichen Daseinsvorsorge und gegen Mieterschutz. Das Familienbild der AfD sei von gestern, "Alleinerziehende und homosexuelle Paare kommen nicht vor". Schilder mit Aufschriften wie "AfD stoppen", "EkelhAfD" oder "Kein Kreuz für die AfD" wurden in die Höhe gehalten.

Polizeibeamte bauen am Sonntagnachmittag Absperrungen auf dem Regensburger Haidplatz auf. Die AfD hat dort für 17 Uhr eine Veranstaltung angekündigt. Die Initiative gegen Rechts Regensburg will für Gegenprotest sorgen.
Polizeibeamte bauen am Sonntagnachmittag Absperrungen auf dem Regensburger Haidplatz auf. Die AfD hat dort für 17 Uhr eine Veranstaltung angekündigt. Die Initiative gegen Rechts Regensburg will für Gegenprotest sorgen.
Polizeibeamte bauen am Sonntagnachmittag Absperrungen auf dem Regensburger Haidplatz auf. Die AfD hat dort für 17 Uhr eine Veranstaltung angekündigt. Die Initiative gegen Rechts Regensburg will für Gegenprotest sorgen.
Die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy (links), Stephan Protschka (von rechts) und Gerold Otten im Gespräch mit einem Besucher.
Die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy (links), Stephan Protschka (von rechts) und Gerold Otten im Gespräch mit einem Besucher.
Die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy (links), Stephan Protschka (von rechts) und Gerold Otten im Gespräch mit einem Besucher.

Gegen 17 Uhr zogen die Gegendemonstranten näher an die Absperrungen und empfingen die AfD-Bundestagsabgeordneten Gerrit Huy und Gerold Otten mit Pfiffen und lauter Musik. "Wir sind total normal", sagte Huy ins Mikrofon. Sie wetterte gegen die Bildungspolitik. Es sei "extrem schädlich" für Deutschland, dass Lehrer überfordert seien, weil sie mit "20 Sprachen" konfrontiert seien.

Huy sprach von "Einwanderern, die bei uns nicht arbeiten". Sie verwies auf England und Italien, wo es deutlich schärfere Asyl- und Abschieberegelungen gebe. Eine Stunde zu spät traf der Dingolfinger AfD-Bundestagsabgeordnete und AfD-Bayern-Chef Stephan Protschka auf dem Haidplatz ein. Er verurteilte in seiner Rede die Störungen der Gegendemonstranten. Ein Sprecher der Polizeiinspektion Regensburg Süd sprach von zwischen 250 und 440 Gegendemonstranten, im abgesperrten AfD-Bereich waren in der Spitze etwa 40 Menschen zu zählen.

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