Ich gönne den Herrschaften ihre Form der Traditionspflege, die Kostüme waren nett anzusehen. Auch ist es ehrenwert, dass das Brautpaar seine Hochzeit kirchlich feiern wollte.

Allerdings empfand ich (als Passant) die Art und Weise, wie hier die Basilika in Beschlag genommen wurde, als unangenehm. Ich kenne die Kirche seit Kindertagen und habe als Ministrant und später Priester viele Gottesdienste hier gefeiert. Die Basilika ist eine Bürgerkirche, keine Schlosskapelle. Sie sollte offen sein, auch bei den Gottesdiensten, und nicht von Privatgesellschaften gemietet werden. Heute war alles abgeschirmt, wie wenn Fremde die Kirche für sich in Besitz genommen hätten. Der Stadtpfarrer von St. Jakob wurde als »Mesner« (nichts gegen unseren verdienstvollen Mesner G. Brandl!) tituliert und womöglich als eine Art Domestike betrachtet.

Verständlich, dass die Gesellschaft unter sich bleiben wollte, aber muss es dann die Basilika sein? Fazit: Zum Amüsement geeignet, aber nicht die Gesellschaft Jesu.