Tarifstreit
Verdi ruft zum Warnstreik am Münchner Flughafen auf

Boris Roessler/dpa
Am Frankfurter Flughafen ist ein Warnstreik der Beschäftigten im öffentlichen Dienst angekündigt.
Am Montag treffen die Arbeitsniederlegungen zahlreiche Airports in Deutschland. Die Auswirkungen könnten daher noch stärker sein als beim letzten Mal.
Der Flughafen München erwartet massive Auswirkungen des 24-stündigen Verdi-Warnstreiks am Montag. Genaue Details stünden zwar noch nicht fest, weil die Fluggesellschaften erst noch ihre angepassten Sonderflugpläne erstellen müssten, sagte ein Sprecher. Da es sich um einen deutschlandweiten Warnstreik handele, sei aber mit massiven Auswirkungen auf den Flugbetrieb und einem stark reduzierten Flugplan zu rechnen.
Beim letzten, damals 48-stündigen Warnstreik Ende Februar hatten in München nur rund 200 von 1,600 Flügen stattfinden können. Damals waren allerdings andere wichtige Flughäfen wie Frankfurt nicht betroffen. Erfahrungsgemäß kann dies die Auswirkungen aber verstärken. Für Montag waren in München rund 820 Flüge geplant.
Insgesamt hat Verdi für elf Flughäfen Warnstreiks angekündigt. Neben München sind Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle betroffen. Hintergrund ist der Tarifstreit mit Bund und Kommunen, in dem Mitte März die nächste Verhandlungsrunde ansteht.
Bislang kein Angebot
"Wir sehen uns zu diesem Warnstreik gezwungen, da die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Diensts bisher kein Angebot vorgelegt und keine Bereitschaft gezeigt haben, unsere berechtigten Forderungen zu erfüllen", erklärt die Verdi-Vize-Vorsitzende Christine Behle. Man habe die Aktionen frühzeitig angekündigt, um den Passagieren Planungssicherheit zu ermöglichen.
Verdi fordert eine Tariferhöhung im Volumen von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr monatlich, und höhere Zuschläge für die Arbeit zu belastenden und ungünstigen Zeiten.
Die Arbeitgeber wiesen diese Forderungen als nicht finanzierbar zurück. Die Tarifverhandlungen werden am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam fortgesetzt. Die Lufthansa wie auch der Flughafenverband ADV kritisierten die Streiks an den Knotenpunkten der Verkehrsinfrastruktur scharf.