Partei im Umbruch
Neuer Vorschlag für Namen des BSW - Wagenknecht: Kein Streit
Im Bündnis Sahra Wagenknecht gibt es Unzufriedenheit mit dem Vorschlag der Parteispitze für einen neuen Namen - und es gibt einen Gegenvorschlag: BSW solle künftig für „Bürger schaffen Wandel - Vernunft und Gerechtigkeit“ stehen, schlugen die rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden Alexander Ulrich und Sina Listmann vor. Sie schlossen sich nach eigenen Angaben einer Idee des sächsischen Landeschefs Ronny Kupke an.
„Wir glauben, mit diesem Namen deutlich mehr Aufbruch signalisieren zu können als mit dem bisherigen Vorschlag“, heißt es in einem Schreiben an den BSW-Bundesvorstand, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Parteigründerin Sahra Wagenknecht erklärte der dpa, es gebe keinen Streit. „Es lagen viele vernünftige Namensvorschläge vor.“ Dazu habe der von Rheinland-Pfalz eingebrachte Vorschlag gehört, der auch im Parteivorstand Fürsprecher gehabt habe. „Ich bin mir sicher: Der Parteitag wird am Ende eine kluge Entscheidung treffen“, meinte Wagenknecht.
Wagenknecht hatte schon vor längerer Zeit erklärt, dass ihr Name nur übergangsweise für die Partei stehen solle. Die Parteispitze legte sich diese Woche auf den Vorschlag für eine Umbenennung fest: „Bündnis Soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftliche Vernunft“. Beim Kürzel BSW soll es in jedem Fall bleiben. Das letzte Wort hat ein Parteitag in Magdeburg Anfang Dezember. Der Landesvorstand Rheinland-Pfalz ist dafür, dort beide Varianten vorzulegen.
Der offizielle Name lautet bisher komplett: „BSW - Bündnis Sahra Wagenknecht - Vernunft und Gerechtigkeit“. Nach Parteiangaben gab es Tausende Vorschläge für die Namensänderung.
Beim Parteitag wird auch die künftige Parteispitze gewählt. Am Montag will Wagenknecht öffentlich machen, ob sie selbst erneut als Bundesvorsitzende kandidiert oder nicht. Am Freitag hatte sie nur betont, sie wolle sich weiter in „führender Position“ für das BSW engagieren.
Ob die Partei ohne die Personalisierung und ohne Wagenknechts Namen punkten kann, ist offen. Das BSW hatte 2024 Erfolge bei der Europawahl und den ostdeutschen Landtagswahlen, war aber in diesem Frühjahr bei der Bundestagswahl knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert. In Rheinland-Pfalz sowie in Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin kämpft das BSW nächstes Jahr um den Einzug in Landesparlamente.









