Ukraine-Krieg

EU erzielt Kompromiss im Streit um Ukraine-Finanzierung

Am Ende steht ein Kompromiss: Bis tief in die Nacht wurde beim EU-Gipfel über die Finanzierung der Ukraine verhandelt.

Am Ende steht ein Kompromiss: Bis tief in die Nacht wurde beim EU-Gipfel über die Finanzierung der Ukraine verhandelt.

Von dpa

Die Staats- und Regierungschefs der EU-Länder haben sich im Ringen um die künftige Finanzierung der Ukraine auf einen Kompromiss verständigt. Wie Bundeskanzler Friedrich Merz nach dem EU-Gipfel in Brüssel ankündigte, erhält die Ukraine von der EU einen zinslosen Kredit über 90 Milliarden Euro. Falls Russland für Kriegsschäden keine Entschädigung leistet, sollen in der EU eingefrorene russische Vermögenswerte für die Rückzahlung herangezogen werden.

Gibt unter dem Druck der EU-Partner seinen Widerstand gegen die Nutzung von russischem Geld für die Ukraine auf: Belgiens Ministerpräsident Bart De Wever. (Archivbild)
Gibt unter dem Druck der EU-Partner seinen Widerstand gegen die Nutzung von russischem Geld für die Ukraine auf: Belgiens Ministerpräsident Bart De Wever. (Archivbild)
Gibt unter dem Druck der EU-Partner seinen Widerstand gegen die Nutzung von russischem Geld für die Ukraine auf: Belgiens Ministerpräsident Bart De Wever. (Archivbild)
Für die Wunschlösung von Bundeskanzler Friedrich Merz gab es keine ausreichende Mehrheit.
Für die Wunschlösung von Bundeskanzler Friedrich Merz gab es keine ausreichende Mehrheit.
Für die Wunschlösung von Bundeskanzler Friedrich Merz gab es keine ausreichende Mehrheit.

Mit dem Kompromiss wird der von Bundeskanzler Merz bevorzugte Plan zur direkten Nutzung von in der EU festgesetztem russischen Staatsvermögen fallen gelassen. Dieser sah vor, vor allem in Belgien festgesetzte Gelder der Zentralbank für Darlehen in Höhe von bis zu 210 Milliarden Euro an die Ukraine zu verwenden. 90 Milliarden Euro davon sollten bis Ende 2027 fließen.

Eine Umsetzung dieses Planes zur Nutzung des russischen Staatsvermögens scheiterte nach Angaben von Diplomaten vor allem an Ländern wie Frankreich und Italien, nachdem zuvor wochenlang vor allem Belgien auf der Bremse stand. Paris und Rom waren demnach nicht bereit, die notwendigen Mittel für den von Belgiens Regierungschef Bart De Wever geforderten Schutzmechanismus bereitzustellen. Er wollte garantiert bekommen, dass alle Risiken, die sich aus der Nutzung der russischen Gelder ergeben könnten, vollständig gemeinschaftlich abgesichert werden.

Die belgische Regierung sah unter anderem die Gefahr, dass Russland Vergeltung gegen europäische Privatpersonen und Unternehmen übt und etwa Enteignungen in Russland vornimmt. Vor allem fürchtet sie dabei auch um die Existenz des Finanzinstituts Euroclear, das den Großteil der in der EU festgesetzten russischen Vermögenswerte verwaltet.

Euroclear mit Sitz in Brüssel beschert dem belgischen Staat jährlich hohe Steuereinnahmen. Als Risiko wurde weiterhin genannt, dass ein Schiedsgericht das Vorgehen als illegale Enteignung werten und internationale Anleger das Vertrauen in den europäischen Finanzmarkt verlieren könnten.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

Folgen Sie Themen dieses Artikels:

Alle Artikel zu gefolgten Themen und Autoren finden Sie bei mein Idowa

Keine Kommentare


Neueste zuerst Älteste zuerst Beliebteste zuerst
alle Leser-Kommentare anzeigen
Leser-Kommentare ausblenden

Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.