Vierschanzentournee

Weißflog zum Skispringen: „Offensichtlicher Beschiss vorbei“

Weißflog spricht über die Tricksereien im Skispringen.

Weißflog spricht über die Tricksereien im Skispringen.

Von dpa

Für den ehemaligen Vierschanzentournee-Sieger Jens Weißflog gingen die Trickserien im Skispringen weit über den Anzug-Skandal der Norweger hinaus.

„Die Norweger haben das Maß überschritten, da gibt es kein Vertun. Aber es brauchte anscheinend diesen Anlass, um den offensichtlichen und vom Ski-Weltverband mitgetragenen Beschiss zu beenden“, sagte Weißflog unmittelbar vor der Tournee in einem Interview der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“

Die WM in Trondheim war von einem Eklat um manipulierte Anzüge der Norweger überschattet worden. Auf anonym gefilmten und veröffentlichten Videos war zu sehen, wie das norwegische Team Wettkampfanzüge auf unzulässige Art und Weise bearbeitet. Es wurde eine nicht erlaubte Naht angebracht, die für mehr Stabilität beim Flieger in der Luft sorgen soll.

Im Zentrum des Skandals: Forfang und Lindvik.

Im Zentrum des Skandals: Forfang und Lindvik.

„Es hat ganz vielen Leuten im Skispringen sauer aufgestoßen, dass die Anzüge teilweise unten an den Knien hingen, jeder diesen Missstand gesehen und keiner etwas dagegen getan hat“, beschrieb Weißflog die Situation in der vergangenen Saison. Fast jeder habe aus seiner Sicht betrogen - und zu viele seien damit durchgekommen, äußerte der 61-Jährige.

„Die Größe der Anzüge war ja nicht mehr normal, und kurz vor dem Sprung wurden sie dann auch noch bewusst nach unten gezogen, um in der Luft mehr Auftriebsfläche zu haben. Da gab es oft das Drei- bis Vierfache zu viel an Spielraum“, sagte Weißflog.

Die erfolgten Regeländerungen mit engeren Anzügen und strengeren Kontrollen findet Weißflog sinnvoll. „Aber es wird natürlich weiterhin versucht, neue Auftriebsflächen zu finden und das Reglement auszureizen“, sagte der Skispringer, der 1984, 1985, 1991 und 1996 die Tournee gewann.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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