Ende der Misere?
Hoffnungsschimmer im Wohnungsbau
Nach dreijähriger Talfahrt im Wohnungsbau gibt es erste Anzeichen einer Trendwende zum Besseren. Von Januar bis Ende September haben die bayerischen Kommunen 41.237 Wohnungsbaugenehmigungen erteilt, über dreizehn Prozent mehr als in den ersten drei Quartalen des Vorjahres. Das teilte das Statistische Landesamt in Fürth mit. Bauminister Christian Bernreiter ist dementsprechend erfreut: „In Bayern haben wir es geschafft, das Ruder herumzureißen“, sagte der CSU-Politiker.
Allerdings sind die Zahlen keineswegs überall ermutigend: Am größten ist der Wohnungsmangel in Bayerns Großstädten, wo die Wohnungsbaugenehmigungen nach den Daten des Landesamts mit minus 3,6 Prozent ein weiteres Mal sanken. Nach Regierungsbezirken betrachtet sind sowohl Oberbayern als auch Schwaben - und damit der gesamte Süden Bayerns - weiter kräftig im Minus.
Eine Belebung des Wohnungsbaus steht damit vor allem in ländlichen Regionen und in kleineren Städten in Aussicht, in denen der Wohnungsmangel ohnehin weniger stark ausgeprägt als in den Großstädten. Den größten Zuwachs verzeichnete Mittelfranken mit 63,1 Prozent, gefolgt von Niederbayern und Oberfranken mit jeweils über 40 Prozent.
Deutlich ist jedoch, dass es nicht nur künftige Einfamilienhausbewohner sind, die wieder mehr bauen wollen. Auch bei den Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser stieg um 12 Prozent. „Die neuen Zahlen für den bayerischen Wohnungsbau machen Mut“, sagte Hans Maier, der Direktor des Verbands bayerischer Wohnungsunternehmen. „Was wir jetzt noch brauchen, ist eine stabile Wohnraumförderung für bezahlbare Mietwohnungen.“
Bauminister Bernreiter betonte, dass die Staatsregierung mehr Geld für neue Wohnungen ausgeben will: „Die Wohnraumfördermittel sind auf Rekordniveau, und Bayern wird noch einmal eine Wohnbaumilliarde obendrauf legen.“ Helfen soll dabei die von der Staatsregierung geplante Vereinfachung der Förderrichtlinien.









