Deutsche Bahn
Jeder zweite Zug zu spät - aber Bahn soll sauberer werden

Thomas Banneyer/dpa
Im November war erneut fast jeder zweite Fernzug verspätet unterwegs. (Archivbild)
Die Situation für Fahrgäste der Deutschen Bahn hat sich im November kaum verbessert. Erneut war nahezu jeder zweite Fernzug des bundeseigenen Konzerns verspätet unterwegs. 54,5 Prozent der Züge kamen ohne größere Verzögerung ans Ziel, wie vorläufige Zahlen zeigen, die die Bahn nun veröffentlicht hat
Das waren zwar etwas mehr als im Vormonat, als die Pünktlichkeit 51,5 Prozent betrug. Dennoch kann der bundeseigene Konzern mit der Qualität des Bahnbetriebs weiterhin nicht zufrieden sein. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle sind dabei nicht berücksichtigt.
Die Gründe sind lange bekannt: Aufgrund des schlechten Zustands des Schienennetzes wird so viel gebaut wie noch nie. Die Baustellen bremsen den Fernverkehr aus. Hinzu kommen die überlasteten Fernverkehrsknoten, vor denen sich die Züge immer wieder stauen. Diese Verzögerungen wirken sich schnell aufs gesamte Netz aus.
Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle sind dabei nicht berücksichtigt. Sie fließen hingegen in die sogenannte Reisendenpünktlichkeit ein. Sie misst, wie viel Prozent der Fahrgäste in einem bestimmten Zeitraum mit einer maximalen Verspätung von unter 15 Minuten am Ziel ankamen. Im November lag diese Quote bei 61,7 Prozent. Das ist der viertniedrigste Wert seit Anfang 2024. Erst seitdem veröffentlicht die Bahn diese Statistik.
Die Gründe sind lange bekannt: Aufgrund des schlechten Zustands des Schienennetzes wird so viel gebaut wie noch nie. Die Baustellen bremsen den Fernverkehr aus. Hinzu kommen die überlasteten Fernverkehrsknoten, vor denen sich die Züge immer wieder stauen. Diese Verzögerungen wirken sich schnell aufs gesamte Netz aus.
Zwar soll es um Weihnachten herum etwas besser werden, weil die Bahn - wie zu dieser Zeit üblich - auf Baustellen pausieren und mehr Züge einsetzen will. Doch Bahnchefin Evelyn Palla hat bereits klar gemacht, dass mittelfristig keine Besserung der Situation auf der Schiene in Sicht ist. Die Zahl der Baustellen werde sich auch im kommenden Jahr deutlich auf 28.000 erhöhen, sagte sie vor einigen Wochen. Das sei eine große Belastung fürs Netz - und damit auch für die Fahrgäste.
Der „Bild am Sonntag“ sagte sie nun: „Es geht jetzt darum, die Pünktlichkeit zu stabilisieren, also die Talsohle zu erreichen, und dann nach oben zu bringen.“ Palla versprach zugleich zumindest schnelle Besserung mit Blick auf die Sauberkeit und Sicherheit. Der Kunde solle spüren, dass sich bei der Bahn trotz der Verschlechterung bei der Pünktlichkeit etwas ändere, sagte die Konzernchefin, die seit Anfang Oktober im Amt ist. Dafür kündigte sie „Sofortprogramme“ an.
„Da geht es um mehr Komfort im Fernverkehrszug, um Toilettenverfügbarkeit, um sauberere WCs, um sauberere Züge. Und es geht um die Verfügbarkeit der Bordbistros - jeder soll sich Kaffee und Baguette kaufen können“, führte Palla aus.
Zugleich solle aber auch die Sicherheit und Sauberkeit an Bahnhöfen ins Visier genommen werden. „Ganz konkret planen wir, an 18 großen deutschen Bahnhöfen die Doppelstreife, die wir heute schon haben, zu verstärken - zu einer Quadrostreife, die jeweils aus zwei Sicherheitsleuten von der DB-Sicherheit und zwei Polizisten besteht.“










