Essen und Trinken

Preise und Transparenz: So essen die Deutschen

Bundesminister Alois Rainer stellt den «Ernährungsreports 2025» vor.

Bundesminister Alois Rainer stellt den «Ernährungsreports 2025» vor.

Von dpa

Verbraucherinnen und Verbraucher achten wieder vermehrt auf Preise und legen Wert auf die Transparenz der Lebensmittelqualität. Diese Ergebnisse stellt Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) im Report „Deutschland, wie es isst“ vor.

Zuletzt achteten 59 Prozent der Befragten darauf, dass die erworbenen Lebensmittel preiswert sind. 2015 lag der Wert bei 58 Prozent, sank dann kontinuierlich und lag 2020 nur noch bei 46 Prozent. Bis 2025 ist er dann wieder auf über 50 Prozent gestiegen.

Auch die Transparenz über Inhaltsstoffe sei weiterhin wichtig. So habe sich der Anteil derer verdoppelt, die den Nutri-Score wahrnehmen. 2021 haben laut Rainer 44 Prozent den Nutri-Score auf einer Packung beachtet. Nach fünf Jahren seien es 90 Prozent. Der Nutri-Score wurde in Deutschland 2020 eingeführt und gibt mit einer Farbskala und einer Einteilung von A bis E Auskunft über den Nährwert des Produkts.

Erstmals stellt Bundesminister Alois Rainer einen Zehn-Jahres-Trend vor.
Erstmals stellt Bundesminister Alois Rainer einen Zehn-Jahres-Trend vor.
Erstmals stellt Bundesminister Alois Rainer einen Zehn-Jahres-Trend vor.
Bürger wünschen sich Transparenz bei Lebensmitteln. (Symbolbild)
Bürger wünschen sich Transparenz bei Lebensmitteln. (Symbolbild)
Bürger wünschen sich Transparenz bei Lebensmitteln. (Symbolbild)
Deutsche achten auf regionale Produkte. (Symbolbild)
Deutsche achten auf regionale Produkte. (Symbolbild)
Deutsche achten auf regionale Produkte. (Symbolbild)

Für Rainer kommt die Entwicklung nicht überraschend: „Kein Wunder, wenn man sieht, dass die Preise gerade für Lebensmittel seit einigen Jahren nur einen Weg kennen, nämlich nach oben“, sagte er. Seit 2020 seien sie laut Statistik rund 30 Prozent gestiegen.

„Gute Lebensmittel müssen für alle Bevölkerungsgruppen erschwinglich sein“, sagte der Minister. Lebensmittel dürften deshalb nicht mit zusätzlichen staatlichen Aufschlägen künstlich verteuert werden. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf bestimmte Produkte oder eine Tierwohlabgabe für Fleisch lehne er ab.

Die Konsumenten achten weiterhin auf Transparenz über Inhaltsstoffe und Herstellung. Die Haltungsbedingungen von Tieren, Nährwerte, Herkunftsangaben und Produktionsbedingungen, das alles wird auf der Verpackung nachgeschaut. Auch der Anteil derer, die den Nutri-Score wahrnehmen, hat sich laut Report verdoppelt.

Der Nutri-Score ist ein freiwilliges, farblich abgestuftes Kennzeichnungssystem, das Verbraucherinnen und Verbrauchern eine schnelle Einschätzung der Nährwertqualität von Lebensmitteln von A (günstig) bis E (ungünstig) ermöglicht. 35 Prozent der Befragten nutzen ihn, um Produkte miteinander zu vergleichen. „Der Wert unterschreibt, dass Information und Transparenz eigenverantwortliche Entscheidungen der Menschen unterstützen können“, sagte Rainer.

Auch das Bio-Siegel und Tierwohl-Label sind den Einkäufern wichtiger als früher. Achteten vor zehn Jahren 47 Prozent auf das staatliche Bio-Siegel sind es laut Report inzwischen 59 Prozent. Beim Tierwohl-Label stieg die Aufmerksamkeit sogar noch stärker von 36 Prozent auf 65 Prozent. „Auch das zeigt, die Bürger wollen und nutzen Informationen über Lebensmittel und entscheiden dann selbst“, sagte Rainer.

Verbraucherinnen und Verbraucher bevorzugen laut Report überwiegend Produkte aus der Region. 77 Prozent geben laut Rainer an, dass sie beim Einkauf darauf achten, dass die Lebensmittel aus ihrer Umgebung kommen. Vor allem bei Eiern, frischem Geflügel und Obst sowie bei Backwaren sei die Regionalität sehr wichtig.

Beim Kauf von verarbeiteten Lebensmitteln oder Fertigprodukten werde vermehrt darauf geachtet, wie viel Zucker das Produkt enthält. Der bewusste Kauf von salz- und fettreduzierten Produkten sei von 2020 bis 2025 gestiegen: Auf den Salzgehalt achtet inzwischen jeder Fünfte, auf den Fettgehalt mehr als jeder Zweite.

In den vergangenen 10 Jahren habe sich außerdem eine eindeutige Entwicklung beim Fleischverzehr gezeigt. Im aktuellen Bericht gaben 24 Prozent an, dass sie täglich Fleisch essen. 2015 habe der Anteil noch bei 34 Prozent gelegen. 37 Prozent bezeichneten sich heute als sogenannte Flexitarier. Sieben Prozent ernährten sich derzeit vegetarisch und zwei Prozent vegan.

„Außerdem kochen die meisten gern und wollen sich ausgewogen ernähren“, sagte Rainer. Das sei seit 2015 gleichbleibend. Laut Bericht kocht die Hälfte der Befragten (43 Prozent) in einer gewöhnlichen Woche so gut wie jeden Tag. 72 Prozent kochen gerne. Mehr als die Hälfte der Befragten (57 Prozent) findet es allerdings auch wichtig oder sehr wichtig, dass das Kochen einfach und schnell geht. Das habe innerhalb der letzten zehn Jahre deutlich zugenommen, heißt es im Report. Vor allem Frauen sind inzwischen Tempo-Kocher.

Das Wichtigste beim Essen für die Verbraucher bleibt laut Report aber gleich: Es muss schmecken. „Das sagen auch in diesem Jahr so gut wie alle Befragten, nämlich 98 Prozent,“ sagte Rainer. „Deswegen ist es wichtig, dass Geschmack bekanntlich auch Geschmackssache ist.“

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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