Fußball in Spanien
Nach Comeback: Flicks Lob mit klarer Botschaft an ter Stegen
Trainer Hansi Flick hat Marc-André ter Stegen nach dem Comeback im Tor des spanischen Fußball-Meisters FC Barcelona gelobt, zugleich aber dem deutschen Nationalkeeper wenig Hoffnung auf regelmäßige Einsätze gemacht. „Für mich ist Marc der Kapitän. Es war eine gute Gelegenheit für ihn, er hat viel für den Verein gegeben. Wir haben mit dem Trainerstab gesprochen und beschlossen, dass er spielen soll. Nur für dieses Spiel“, sagte der frühere Bundestrainer nach dem mühsamen 2:0 (0:0) beim Drittligisten CD Guadalajara.
Ter Stegen, der nach überstandener Rückenverletzung erstmals seit dem 18. Mai wieder für die Katalanen zum Einsatz kam, hatte in dem Spiel wenig zu tun. In der Schlussphase war er aber zweimal zur Stelle und zeigte starke Paraden.
Nummer eins bei Barça bleibt aber Joan Garcia, der im Pokal von Flick eine Pause bekam. Damit ist die Zukunft des Ex-Gladbachers weiter ungewiss. Ter Stegen benötigt Spielpraxis, um in der Nationalmannschaft als Nummer eins bei der WM im kommenden Sommer (11. Juni bis 19. Juli) im Tor zu stehen.
„Marc muss sich entweder in Barcelona durchsetzen oder einen Club finden, bei dem er spielt“, erklärte Nagelsmann zuletzt. Sein Vertreter in der DFB-Elf, Oliver Baumann, konnte in den vergangenen Monaten überzeugen. Ein mögliches Comeback von Manuel Neuer wurde zumindest medial immer wieder debattiert.
So verschaffte Flick seinem deutschen Landsmann immerhin die Möglichkeit, vor der Winter-Transferperiode ein wenig Eigenwerbung für mögliche Interessenten zu betreiben. Wohl nicht ohne Hintergedanken, denn auch Barcelona ist sehr daran interessiert, das hohe Gehalt seines langjährigen Torhüters einzusparen. Zumal die Katalanen in dem polnischen Routinier Wojciech Szczesny einen weiteren erfahrenen Schlussmann in ihren Reihen haben.
Und Barça weiß um die Dringlichkeit bei ter Stegen, Einsatzzeit zu bekommen. Will er bei der WM im kommenden Sommer (11. Juni bis 19. Juli) bei der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Tor stehen, benötigt er Spielpraxis. Das hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann jüngst bereits betont: „Marc muss sich entweder in Barcelona durchsetzen oder einen Club finden, bei dem er spielt.“
Kein einfaches Unterfangen für ter Stegen. Die Torhüterpositionen bei den großen europäischen Clubs sind allesamt gut besetzt. Der englische Rekordmeister Manchester United wurde in der Vergangenheit als möglicher Interessent gehandelt, wenngleich die Red Devils im Sommer eine zweistellige Millionensumme für das belgische Torhütertalent Senne Lammens zahlten. Dazu ist Man United nicht einmal im europäischen Geschäft vertreten. Auch Clubs wie Ajax Amsterdam, Besiktas Istanbul oder der FC Bologna, die im Tor Bedarf haben, weisen nicht gerade eine große Strahlkraft auf.
Und darauf zu vertrauen, dass er als Nummer zwei oder drei in Barcelona trotzdem wieder ins deutsche Tor zurückkehrt, sollte ter Stegen nicht. Denn sein Vertreter in der DFB-Elf, Oliver Baumann, konnte in den vergangenen Monaten überzeugen. Auch ein mögliches Comeback von Manuel Neuer wurde zumindest medial immer wieder debattiert und dürfte im nächsten Jahr erst recht an Fahrt gewinnen, sollte sich an dem derzeitigen Status nichts ändern.
So bleibt für ter Stegen wohl nur ein Leihgeschäft für ein halbes Jahr. Denn sein gut dotierter Vertrag in Barcelona läuft noch bis 2028. Für den finanziell angeschlagenen Club war dies bereits im Sommer ein Problem, als es um die Registrierung neuer Spieler ging. Zwischenzeitlich befanden sich Spieler und Verein im Streit, weil ter Stegen die Einverständniserklärung verweigerte, dass der Club den ärztlichen Bericht nach seiner Operation an die Liga weiterleiten durfte. Der Club wollte sich so finanziellen Spielraum verschaffen. Am Ende legten beide Seiten den Streit bei.
Stark abgekühlt ist das Verhältnis trotzdem. Dabei schien ter Stegen einst der perfekte Torhüter für die Katalanen zu sein. Nach seiner Ankunft vor über elf Jahren wurde er aufgrund seiner fußballerischen Fähigkeiten selbst von Stars wie Lionel Messi hochgelobt. Und der Erfolg stellte sich auch gleich ein: 2015 hielt ter Stegen bereits den Champions-League-Pokal in den Händen.














