Bundesanwaltschaft

Nord-Stream-Verdächtiger in Deutschland in U-Haft

Beamte vor der Haftvorführung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Gasleitung Nord-Stream.

Beamte vor der Haftvorführung des mutmaßlichen Drahtziehers der Anschläge auf die Gasleitung Nord-Stream.

Von dpa

Nach seiner Auslieferung aus Italien ist ein mutmaßlicher Drahtzieher der Nord-Stream-Anschläge in Deutschland in Untersuchungshaft. Ein Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe setzte den Haftbefehl gegen den Ukrainer in Vollzug, wie die Bundesanwaltschaft mitteilte.

Am Donnerstagnachmittag kam Serhij K. mit dem Hubschrauber in Karlsruhe an.

Am Donnerstagnachmittag kam Serhij K. mit dem Hubschrauber in Karlsruhe an.

Für die Anschläge wurde bislang niemand zur Rechenschaft gezogen. Ende August konnte der mutmaßliche Drahtzieher an der Adria-Küste im Urlaub mit seiner Familie gefasst werden. Über Monate wehrte Serhij K. sich gegen seine Auslieferung an Deutschland. Zwischenzeitlich war er im Hungerstreik, weil er sich schlecht behandelt fühlte. Vergangene Woche hatte das oberste Gericht in Italien dann grünes Licht für die Auslieferung gegeben.

Am Donnerstag war der Ukrainer an die deutschen Behörden übergeben und mit dem Hubschrauber nach Karlsruhe gebracht worden. Es wird vermutet, dass er später am Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg vor Gericht kommt. Dazu müsste die Bundesanwaltschaft aber zunächst dort eine Anklage erheben und der zuständige Staatsschutzsenat müsste diese zulassen. Wann es so weit sein könnte, ist unklar.

Die Bundesanwaltschaft wirft Serhij K. unter anderem das gemeinschaftliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Er soll zu der Gruppe gehören, die im September 2022 Sprengsätze an den Gaspipelines platzierte. Den obersten Strafverfolgern zufolge war er einer der Koordinatoren der Operation. Serhij K. bestreitet die Vorwürfe.

Nach Überzeugung der Ermittler sollen zu dem Siebener-Team auch vier Taucher gehört haben. Für die Anschläge soll die Truppe eine Segeljacht namens „Andromeda“ angemietet haben, die sie von Rostock hinaus auf die Ostsee brachte. Ein mutmaßlich beteiligter Taucher saß zeitweise in Polen in U-Haft. Dort lehnte die Justiz eine Auslieferung an Deutschland jedoch ab. Inzwischen ist der Ukrainer wieder frei.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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