Eishockey
EVL-Neuzugang Tobias Lindberg über seine NHL-Erfahrungen

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Auf nach Landshut: Seinen neuen Arbeitsplatz kennt Tobias Lindberg bereits - die Fanatec-Arena am Gutenbergweg. "Ein cooler Ort, coole Stimmung", sagt der 29-jährige Schwede.
Als bei der Saisonabschlussfeier am vorigen Samstag sein Vorstellungsvideo gezeigt wurde, ging ein Raunen durch die Fanatec-Arena - und das aus gutem Grund: Tobias Lindberg, der erste Neuzugang des EV Landshut für die Saison 2025/26, ist ein Top-Name in der DEL 2. In den vergangenen zwei Jahren verbuchte er für den Ligarivalen Eispiraten Crimmitschau in 106 Partien insgesamt 112 Scorerpunkte - davon 52 Tore und 60 Assists. Nun unterschrieb der 29-jährige Schwede, geboren und aufgewachsen in Stockholm und in der Spielzeit 2015/16 sechs Mal für die Toronto Maple Leafs in der NHL im Einsatz, am Gutenbergweg einen Vertrag bis 2027.
Herr Lindberg, warum haben Sie sich entschieden, nach zwei Jahren in Crimmitschau zum EVL zu wechseln? Coach Heiko Vogler hat bei der Abschlussfeier erzählt, dass Sie schon im letzten Sommer auf seinem Wunschzettel standen ...
Tobias Lindberg: In meinem Herzen habe ich gefühlt, dass es jetzt ein guter Zeitpunkt und eine gute Gelegenheit ist, um in Landshut zu unterschreiben. Tatsächlich gab es schon nach der vergangenen Saison Gespräche mit dem EVL, aber damals habe ich mich entschieden, noch ein weiteres Jahr in Crimmitschau zu bleiben. Diesmal wusste ich, dass ich nach Landshut kommen wollte - und bin glücklich, dass es geklappt hat!
Lassen Sie uns über Ihre bisherige Laufbahn reden: Sie sind als 19-Jähriger aus Schweden für fünf Jahre nach Nordamerika gegangen. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit, welche wichtigen Erfahrungen für Ihren weiteren Karriereweg haben Sie dort gemacht?
Lindberg: Ich habe erst ein Jahr in der OHL (Ontario Hockey League, d. Red.) in Kanada gespielt und danach vier Jahre in der AHL bzw. NHL. Es war immer mein Traum, in der NHL zu spielen, und ich bin sehr stolz, dass ich das geschafft habe. Es ist ein schwerer Weg dorthin; das ist etwas, was ich gelernt habe, als ich dort war. Das ist ein hartes Geschäft.
Nach Ihrer Rückkehr nach Europa haben Sie zunächst wieder in Schweden gespielt und dann anderthalb Jahre in Tschechien, bevor Sie 2023 nach Crimmitschau gegangen sind. Wie nehmen Sie die DEL 2 im Vergleich zu anderen Ligen wahr?
Lindberg: Ich mag diese Liga wirklich sehr! Die Spiele sind intensiv, es kann praktisch jeder jeden schlagen. Du musst jedes Mal eine gute Leistung bringen, um gewinnen zu können. Und die Fans in der DEL 2 sind so großartig und laut, da macht es noch mehr Spaß zu spielen.
Auch in Landshut haben Sie mit den Eispiraten schon ein paar Mal gespielt. Wie ist Ihr Eindruck vom Stadion und den EVL-Fans?
Lindberg: Ein cooler Ort, coole Stimmung! Die Eisfläche ist ein bisschen kleiner, das gefällt mir. Die Fans sind richtig laut - und ich freue mich, bald für den EVL spielen zu können.
Sie haben im Januar beim EVL-Gastspiel in Crimmitschau eine Oberkörperverletzung erlitten und mussten einige Wochen pausieren. In den Playdowns gegen Regensburg konnten Sie den Eispiraten dann wieder helfen und haben sie zum Klassenerhalt geführt. Ist also wieder alles okay bei Ihnen?
Lindberg: Leider hat mich diese Verletzung Ende Januar gegen den EVL erwischt. Aber das ist Eishockey, Verletzungen sind Teil des Spiels. Jetzt ist wieder alles gut.
Heiko Vogler bezeichnet Sie als Spieler, der vorangeht und Verantwortung übernimmt. In Crimmitschau waren Sie ja sogar Kapitän. Wie werden Sie ihre Rolle im Landshuter Team interpretieren?
Lindberg: Ich sehe mich als Spieler, der gewillt ist, alles zu tun, was es braucht, damit wir gewinnen. Was auch immer von mir benötigt wird: Ich werde mein Bestes geben, damit wir als Mannschaft Erfolg haben.
Einer Ihrer künftigen Teamkollegen ist Landsmann und Topscorer Tor Immo. Zwei starke Schweden in einer EVL-Sturmreihe - wie würde sich das für Sie anhören?
Lindberg: Das hört sich großartig an. Es war eine Freude, Tor während der vergangenen Saison zu beobachten. Ich denke, er wird ein toller Teamkollege sein. Generell freue ich mich schon darauf, das neue Team kennenzulernen und in die Saisonvorbereitung zu starten.
Was war das emotionalste Match in Ihrer (bisherigen) Karriere?
Lindberg: Wahrscheinlich mein erstes NHL-Spiel für Toronto mit meiner Familie vor Ort. Eine wirklich coole Erfahrung, die ich nie vergessen werde.
Und abschließend: Wie verbringen Sie die eishockeyfreie Zeit im Sommer?
Lindberg: Da bin ich nahe bei meiner Familie und verbringe viel Zeit mit ihr. Ich liebe alle Arten von Sport - als Zuschauer und auch aktiv. Außerdem reise ich gern und genieße die Sonne, so oft ich kann.












