Die Krankenhausreform erregt die Gemüter, auch im Landkreis Straubing-Bogen. Bleibt doch abzuwarten, was nach der Reform aus beiden Kreiskliniken Bogen und Mallersdorf wird. Werden sie in Zukunft weiterhin ein umfassendes Leistungsspektrum anbieten können, damit auch im ländlichen Raum Menschen medizinisch gut versorgt werden? Fragen, die den Menschen auf den Nägeln brennen.

Das Podiumsgespräch mit anschließender Diskussion sollte ein bisschen Licht ins Dunkel bringen. Welche Ziele hat die Reform? Was kommt auf die Kliniken zu? Beide Fragen konnten sachlich zumindest teilweise beantwortet werden. Was aber bei der anschließenden Publikumsdiskussion auch ans Licht kam, war, dass es mit der Debattenkultur manchmal nicht weit her ist.

Da werden die Augen gerollt, wenn ein Redner eine andere Meinung vertritt. Da wird ein anderer mit den Worten "Jetzt setz dich endlich hin, wegen dir bin ich nicht hergekommen" zurechtgewiesen, weil er zugegebenermaßen zu lange redet und sich dabei wiederholt. Diskussionsleiterin Feride Niedermeier versuchte ruhig, die Wogen zu glätten: "Dass sich etwas ändern muss, ist allen klar. Wir werden es aber nur gemeinsam schaffen, die Probleme zu lösen." Recht hat sie.

Mit Vorurteilen, vorgefertigten Meinungen und dem Unwillen, sich mit den Argumenten des Anderen überhaupt auseinanderzusetzen, werden sich die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nicht lösen lassen. Weder die aus dem Ruder laufenden Kosten im Gesundheitswesen noch der Fachkräftemangel, das Auseinanderdriften gesellschaftlicher Schichten oder die Mammutaufgabe, der Klimawandel.