Gaza-Hilfsaktion

Deggendorfer Arzt sammelt Spenden für dringend benötigte Zelte

Die ohnehin bereits schlimme Lage der Menschen im Gazastreifen verschärft sich wegen des einsetzenden Winters noch weiter. Dr. Samir Sawalhe aus Deggendorf hat deshalb erneut eine Spendenaktion initiiert.


Das Leid der Menschen, und insbesondere der Kinder, im Gazastreifen wächst mit jedem Tag. Viele haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf, und der einsetzende Winter verschärft die Lage noch weiter.

Das Leid der Menschen, und insbesondere der Kinder, im Gazastreifen wächst mit jedem Tag. Viele haben nicht einmal ein Dach über dem Kopf, und der einsetzende Winter verschärft die Lage noch weiter.

Während sich hierzulande langsam die Weihnachtsstimmung einstellt, wächst die Not der Menschen im Gazastreifen mit jedem Tag. Die humanitäre Lage ist weiterhin katastrophal. Neben der nur spärlichen Versorgung mit Lebensmitteln und Medikamenten kommen nun auch noch Kälte und Wind aufgrund des einsetzenden Winters hinzu, denen die Menschen schutzlos ausgesetzt sind, da sie oft nicht einmal ein Dach über dem Kopf haben. Besonders die Kinder, viele sind traumatisiert und haben ihre Angehörigen verloren, leiden unter der sich verschärfenden Situation.

Einer, der sich mit viel Herzblut für die Notleidenden in Gaza einsetzt, ist der langjährige Chefarzt des Donau-Isar-Klinikums, Dr. Samir Sawalhe aus Deggendorf. Bereits im vergangenen Jahr stellte er gemeinsam mit dem Golfclub Gäuboden im Landkreis Straubing-Bogen ein Charity-Turnier auf die Beine, dessen Erlös der "Kinder-Nothilfe Gaza" zugutekam.

Dr. Samir Sawalhe möchte mithilfe der Spenden so viele Zelte wie möglich zu den Menschen im Gazastreifen schicken.

Dr. Samir Sawalhe möchte mithilfe der Spenden so viele Zelte wie möglich zu den Menschen im Gazastreifen schicken.

Schutz vor Kälte und Regen

Angesichts der sinkenden Temperaturen hat Dr. Sawalhe nun eine weitere Spendenaktion initiiert und sammelt gemeinsam mit den beiden Vereinen Kaschmirhilfe Frontenhausen und Deutsch-Palästinensischer Freundschaftskreis Düsseldorf Geld für dringend benötigte Zelte, in denen Familien und Schulklassen, die derzeit zum Teil im Freien unterrichtet werden, Schutz vor Kälte, Wind und Regen finden. Aktuell sind bereits Spenden für den Kauf von rund 20 Zelten eingegangen. Der Kontakt zu einem Händler aus Saudi-Arabien, der eine Filiale in Jordanien betreibt, kam über den Freundschaftskreis zustande. Dieser hat sich kurzerhand bereiterklärt, die Hilfsaktion zu unterstützen, und verlangt deshalb pro Zelt einen Sonderpreis von 150 Euro. Bis zu 200 davon stünden insgesamt zur Verfügung. Die Lieferung soll über den Landweg in den Gazastreifen erfolgen, und das so schnell wie möglich.

Alles verloren

"Hunderttausende Menschen im Gazastreifen sind derzeit obdachlos. Oft haben sie gerade mal eine Plastikplane, aus der sie sich mit ein paar Stöcken einen Unterschlupf bauen. Doch schon ein Windstoß reicht aus, um auch dieses provisorische Dach wieder zu zerstören", beschreibt Dr. Samir Sawalhe die dramatische Lage in Gaza und spricht auch folgende ungeschönte Wahrheit aus: "Wer dort unter diesen derzeit vorherrschenden Verhältnissen erkrankt, hat nur eine sehr geringe Chance zu überleben." Was den Mediziner beeindruckt, ist die soziale Bindung der Menschen trotz ihrer schrecklichen Lage. So würden viele Kinder, die durch die verheerenden Angriffe zu Vollwaisen geworden sind, ganz selbstverständlich von anderen, fremden Familien aufgenommen. "Auch wenn die Menschen in Gaza alles verloren haben, sie lassen einander nicht im Stich", sagt Dr. Sawalhe. Er selbst hat in seiner Kindheit in Palästina gelebt und die enorme Not hautnah erfahren müssen. "Wir hatten jedoch zumindest ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen. Die Menschen im Gazastreifen haben einfach gar nichts mehr", betont der Mediziner.

Info

Wer spenden möchte, kann dies unter Angabe des Verwendungszwecks "Spende/Zelt" auf das Konto des eingetragenen Vereins Deutsch-Palästinensischer Freundschaftskreis Düsseldorf unter der IBAN DE50 3055 0000 0093 5395 42 tun. Für eine Spendenquittung ist bei der Überweisung die vollständige Anschrift anzugeben.