Zwei schwere Lebensereignisse
Ersatzmutter und Beinah-Witwe: Das harte Schicksal einer Furtherin
19. November 2023, 18:00 Uhr
Keine Liebe ist stärker, als die zwischen einer Mutter und ihrem Kind! - Wenn Maria G. (Name geändert) diese Lebensweisheit hört, weiß sie nicht, ob sie lachen oder weinen soll. Lachen deshalb, weil sie seit zehn Jahren erlebt, wie falsch dieser Spruch liegt. Weinen, weil es sie schmerzt, wie wenig Interesse ihre Tochter an ihrem eigenen Kind zeigt. Aus diesem Grund zieht die 64-Jährige zusammen mit ihrem Mann die Enkelin seit deren Geburt groß, während sich ihre Tochter ins Ausland verdrückt hat. Doch nun ringt ihr Mann mit dem Tod.
Und deshalb wollen wir diese Familie im Rahmen unserer Weihnachtsaktion "Freude durch Helfen" unterstützen. Eines vorneweg: Wie in den vergangenen Jahren haben wir uns auch heuer im Vorfeld mit Christine Lamecker vom Sozialamt der Stadt beraten, um herauszufinden, wo Hilfe am meisten Not tut. Dass in inflationären Zeiten sicherlich einige Familien Unterstützung benötigen, ist uns klar; wir wollten jedoch Furthern helfen, deren Schicksal sie vor eine besonders harte Probe stellt. Christine Lamecker hat folglich den Kontakt zu Maria G., deren Mann und deren Enkelin, die sie seit zehn Jahren erziehen, als wäre es ihre eigene Tochter, hergestellt. Wie es dazu kam?
Nach fünf Tagen gab die Mutter ihr Baby ab
Maria G. holt tief Luft und beginnt, ihre Geschichte, die für jede Mutter schier unglaublich klingen dürfte, zu erzählen. Alles begann 2013. Ihre Enkelin Sonja (auch dieser Name ist geändert) war gerade einmal fünf Tage auf der Welt, da bekam Maria G. einen Anruf von ihrer Tochter. "'Mama', hat sie damals gesagt, 'magst du sie nicht nehmen, damit wir auch 'mal wieder durchschlafen können?!'" Die heute 64-Jährige muss schmunzeln, auch wenn es traurig ist. Obwohl sie damals erst von der Arbeit kam, fuhr sie und holte ihre Enkelin. "Es war einfach Liebe auf den ersten Blick. Und sie war ja so pflegeleicht", erinnert sie sich. Doch das blieb leider keine Ausnahme.
Jetzt weiterlesen mit
- alle Artikel auf idowa.de in voller Länge und deutlich weniger Werbung
- als Abonnent unterstützen Sie Journalismus in Ihrer Region
- einen Monat für 0,99 Euro testen, danach 9,90 Euro im Monat