Warnstreik
Demozug in Cham: IG Metall kämpft weiter für sieben Prozent mehr Entgelt
11. November 2024, 17:12 Uhr
Rot war die Farbe des Tages. Zumindest, wenn es nach all den Arbeitnehmern geht, die am Montagnachmittag dem Aufruf der IG Metall gefolgt sind und sich zum Warnstreik vor den Toren des Siemens Werks in Cham versammelt haben. Mit ihren roten Trillerpfeifen, Jacken und Fahnen ist der Pulk von rund hundert Mitarbeiter von Siemens Cham und Regensburg sowie Alpha Verteiler Technik kaum zu übersehen - und zu überhören. Immer wieder hallen die Rufe durch Janahof: "Wir wollen sieben Prozent." Gemeint sind sieben Prozent mehr Entgelt innerhalb der nächsten zwölf Monate. Außerdem fordert die IG Metall 170 Euro mehr für Auszubildende.
Mit von der Partie war - wie bereits beim Streik am 30. Oktober - Rebbecca Frank, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall. Weil am Verhandlungstisch in Hamburg bereits Runde vier eingeschlagen wurde, hat sich Frank mit ihren Kollegen entschieden ein größeres Zeichen, als eine reine Versammlung zu setzen: ein Demozug. Gemeinsam marschierten die Versammelten vom Siemenswerk bis zum Janahof-Kreisverkehr und zurück. Damit sorgten sie für zähen Verkehr, vor allem aber für Aufmerksamkeit bei den spähenden Autofahrern. Anschließend wurde die Menge zum Kämpfen animiert. Aufgeben, kommt in dieser Verhandlungsrunde nicht in Frage. Frank betont, sieben Prozent seien eine faire Forderung. Denn Gewinn gibt es immer. Aber nur, weil all die Metaller in den Firmen hart schuften. Dafür sollen sie belohnt werden. Damit sie sich in Zeiten der Inflation ihre Arbeit auch lohnt und sie sich etwas leisten können.