Konflikt im Grenzgebiet

Medien: Thailand will Kambodschas Armee dauerhaft dezimieren

Viele Anwohner der Grenzregion sind wegen der neuen Kämpfe auf der Flucht.

Viele Anwohner der Grenzregion sind wegen der neuen Kämpfe auf der Flucht.

Von dpa

Nach dem erneuten Aufflammen eines Grenzkonflikts will Thailand das Militär des Nachbarstaats Kambodscha mit seinen Angriffen einem Medienbericht zufolge langfristig dezimieren. Damit solle die Sicherheit der künftigen Generationen in Thailand gewährleistet werden, zitierte die Zeitung „Bangkok Post“ den Generalstabschef des Militärs, Chaiyaphreuk Duangpraphat. Aus Kambodscha hieß es, man werde dem nicht untätig zusehen und sich verteidigen.

Kambodschas Regierung warf Thailand neue Angriffe im Grenzgebiet vor. Das thailändische Militär habe seinen Beschuss nachts an mehreren Orten fortgesetzt. Einer Sprecherin des Verteidigungsministeriums zufolge wurden bei einem thailändischen Angriff im Bezirk Thmar Puok in der Provinz Banteay Meanchey zwei Zivilisten getötet, die auf einer Landstraße unterwegs waren.

Für viele ist es angesichts des seit Jahrzehnten schwelenden Konflikts nicht die erste Flucht: In Thailand haben sich wegen der Kämpfe viele Menschen aus der Grenzregion in Sicherheit gebracht.

Für viele ist es angesichts des seit Jahrzehnten schwelenden Konflikts nicht die erste Flucht: In Thailand haben sich wegen der Kämpfe viele Menschen aus der Grenzregion in Sicherheit gebracht.

In Thailand berichtete das Nachrichtenportal „Khaosod“ auf der Plattform X unter Berufung auf das Militär von heftigen kambodschanischen Angriffen auf thailändischem Hoheitsgebiet, unter anderem mit Mörsern und Artillerie. Kambodscha baue zudem an einem Ort in der Grenzprovinz Trat eine Militärstellung aus, ziehe dort schwere Waffen zusammen und hebe Schützengräben aus.

Die Angaben aus Phnom Penh und aus Bangkok ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Beide Seiten beschuldigen sich seit Sonntag, eine zuletzt geltende Waffenruhe im Grenzgebiet zuerst verletzt zu haben. Auf beiden Seiten der Grenze wurden Anwohner von den Behörden angesichts der jüngsten Angriffe zur Flucht aufgerufen.

Die südostasiatischen Nachbarländer hatten nach schweren Kämpfen Ende Oktober in Anwesenheit von US-Präsident Donald Trump ein Waffenruheabkommen unterzeichnet. Doch bereits im November wurde die vereinbarte Feuerpause nach einem neuerlichen Vorfall an der mehr als 800 Kilometer langen Grenze erst einmal ausgesetzt.

Die Wurzeln des Konflikts liegen in der Kolonialzeit, als Frankreich den Grenzverlauf festlegte. Die Regierungen beider Nachbarländer interpretieren diese Grenzziehung aber unterschiedlich. Im Zentrum des Streits steht ein jahrhundertealter Tempel, der seit 2008 zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Sowohl der dem Hindu-Gott Shiva gewidmete Tempel als auch das umliegende Gebiet werden von Thailand und Kambodscha beansprucht. In der Vergangenheit kam es mehrfach zu Gefechten zwischen den Streitkräften beider Länder.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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