Zum Tag der Ersten Hilfe

Lernen Leben zu retten: So helfen Sie im Notfall


Es ist wichtig, die Grundlagen der Ersten Hilfe zu kennen, um diese im Ernstfall auch anwenden zu können und zu helfen, bis der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft.

Es ist wichtig, die Grundlagen der Ersten Hilfe zu kennen, um diese im Ernstfall auch anwenden zu können und zu helfen, bis der Rettungsdienst am Unfallort eintrifft.

Von Redaktion idowa

Wüssten Sie noch die fünf W-Fragen? Oder erinnern Sie sich noch an die Reihenfolge der Schritte, um eine bewusstlose Person in die korrekte stabile Seitenlage zu legen? Anlässlich des internationalen Tags der Ersten Hilfe finden Sie in unserem Artikel die wichtigsten Verhaltensregeln bei Notfällen, mit denen Sie anderen Mitmenschen sogar das Leben retten können.

Seit der Gründung im Jahr 2000 wird am weltweiten Erste Hilfe Tag in mehr als 150 Ländern an jedem zweiten Samstag im September erinnert. Ins Leben gerufen wurde er von der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften. Egal, wie gut oder schlecht das Wissen um die Erste Hilfe bestellt oder wie groß die Unsicherheit ist: Der größte Fehler ist, gar nicht erst zu helfen.

In Deutschland ist Erste Hilfe nicht nur eine moralische Pflicht, sondern vor allem eine rechtliche. Wer es unterlässt, im Notfall oder bei Gefahr Erste Hilfe zu leisten, macht sich strafbar und riskiert sogar eine Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe. Allerdings wird geraten, dabei stets auf die eigene Sicherheit zu achten, um sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Verhaltensregeln bei Notfällen

Wie helfe ich bei einem Verkehrsunfall?

Zuerst wird immer auf den Unfall hingewiesen, indem man sich eine Warnweste anlegt, Warnblinker einschaltet und den Unfallort durch ein aufgestelltes Warndreieck absichert. In einer Ortschaft in 50 Metern Entfernung zum Unfall, auf einer Landstraße in 100 Metern und auf der Autobahn 200 Meter weit weg. Zudem ist es wichtig, die verletzte Person aus einem entstandenen Gefahrenbereich zu bringen. Dazu greifen Sie mit beiden Händen von hinten unten an den Achsen durch und umfassen einen möglichst unverletzten Arm mit beiden Händen, sodass Sie die Person ziehen können.

Wie setzte ich einen Notruf korrekt und kompakt ab?

Der Rettungsdienst ist unter der 112 erreichbar, während die Polizei die Nummer 110 verwendet. Meist werden die Blaulichtorganisationen mit dem Anruf zeitgleich alarmiert. Bei einem abgesetzten Notruf gibt es die sogenannten fünf W-Fragen, die den Einsatzkräften dabei helfen, so schnell wie möglich am Geschehen zu sein. Diese wären: Wo ist das Ereignis? Wer ruft an? Was ist passiert? Wie viele Betroffene gibt es? Warten auf Rückfragen der Dienststelle.

Die Grafik zeigt, wie eine Person korrekt in die stabile Seitenlage gelegt wird. (Symbolbild)

Die Grafik zeigt, wie eine Person korrekt in die stabile Seitenlage gelegt wird. (Symbolbild)

Wie lege ich eine bewusstlose Person in die stabile Seitenlage?

Zunächst muss überprüft werden, ob die Person noch atmet. Wenn dies der Fall ist, wird, sollte sie in die stabile Seitenlage gedreht werden, um die Atmung zu erleichtern. Dazu greift man den Arm des Opfers, der näher beim Ersthelfer ist, und legt ihn im rechten Winkel nach oben. Der andere Arm wird vor der Brust gekreuzt, mit dem Handrücken nach oben. Als Nächstes winkelt man das abgewandte Bein an. Dieses wird auf dem Boden abgelegt. Am Ende wird der Kopf leicht nach hinten überstreckt und der Mund leicht geöffnet. Das Gesicht zeigt nach unten Richtung Boden.

Was tue ich, wenn die Person nicht mehr selbstständig atmet?

Ist das Opfer bewusstlos, gehört die Herzdruckmassage zu den wichtigsten Schritten der Ersthilfe. Diese sollte man, bis der Rettungsdienst eingetroffen ist, zu keinem Zeitpunkt unterbrechen. Dabei liegen beide Hände übereinander auf dem Brustkorb, der 100 bis 120 Mal pro Minute mit ausgestreckten Armen kräftig gedrückt wird, so, dass er sich fünf bis sechs Zentimeter senkt. Nach jedem Druckstoß muss der Brustkorb wieder vollständig entlastet werden. Die gängige Mund-zu-Mund-Beatmung soll laut Herzstiftung nur von Profis ausgeführt werden. Laien sollten im Abstand von 30 Druckstößen stattdessen eine fünfsekündige Pause einlegen. Einen Defibrillator sollte man nur nutzen, wenn er in greifbarer Nähe ist oder ein Mithelfer ihn holen kann. Eine Bedienungsanleitung findet sich direkt im Gerät.

Apps helfen bei den Grundlagen

Mittlerweile gibt es auch viele mobile Lebensretter. Tipps und Tricks zum Thema Erste Hilfe gibt es per App auf dem Smartphone. Diese werden zum Beispiel von der Deutschen Herzstiftung, vom Roten Kreuz oder den Maltesern zum Download angeboten. Trotzdem sollten Menschen, deren letzter Erste Hilfe Kurs schon länger zurückliegt, einen Auffrischungskurs erwägen.

Psychische Erste Hilfe

Und auch wenn man vermeintlich gerade nichts tun kann, ein paar aufmunternde Worte, ein Gespräch oder der Versuch Schaulustige von der Szene fernzuhalten, können dabei helfen, dass das Opfer Ruhe bewahrt und somit Panikreaktionen gar nicht erst auftreten.