Über Jahrzehnte zeigte sich die Queen mit ihren Corgis. Die Hunderasse erfreut sich vor allem unter Fans der Royals großer Beliebtheit. Wir haben eine Corgizüchterin im Landkreis Deggendorf besucht und mit Ihr über die süßen Vierbeiner gesprochen.

Mit 18 bekam die Queen ihren ersten Corgi geschenkt, oder wie die Rasse eigentlich heißt: Pembroke Welsh Corgi. Seither ist sie für Ihre Liebe zu den Tieren bekannt, auch wenn sie wie berichtet zuletzt vor allem über ihre Pferde sprach. "Die britische Königsfamilie ist ja bekanntermaßen sehr Hunde-affin", erzählt Züchterin Patricia Richter. Irgendwann kam ein Corgi dazu. Von da an wurde die Rasse zu einem der Kennzeichen der Königsfamilie.

Als Patricia Richter ihren ersten Corgi bekam, betrat sie gewissermaßen Neuland. "Die Leute haben mich immer gefragt: 'Was ist denn das? Ist das ein Schäferhund-Dackel-Mischling?' Die Menschen konnten nicht viel damit anfangen", erzählt sie. Die meisten Corgis gebe es in Asien und Amerika. Doch auch bei uns erfreuen sie sich wachsender Beliebtheit. Patricia Richter selbst ist auch Fan der Queen: "Es ist unvorstellbar, dass sie nicht mehr da ist."

Mutige Tiere

"Corgis sind eigentlich noch so, wie sie immer waren", erklärt Richter. "Nur sind sie hübscher gezüchtet worden. Würde man die Corgis von früher sehen, würde einer, der sich mit der Rasse nicht auskennt, diese nicht als Corgis erkennen. Sie sind Treibhunde."

Dabei ging es darum, Rinder und Pferde von A nach B zu treiben. "Sie sind aber auch 'Hans Dampf in allen Gassen'", lacht sie. "Sie passen auf, halten Schädlinge in Schach, aber sie haben keinen direkten Jagdtrieb. Weil sie nicht so beliebt waren, sind sie noch nicht so kaputtgezüchtet."

Corgis sind laut der Züchterin allerdings keine Anfängerhunde. Mut und Entscheidungsfreudigkeit sind den Vierbeinern zu eigen. Ein Halter muss also wissen, was er will. Sonst übernimmt der Corgi die Führung. Dafür könne er in der Wohnung gehalten werden und brauche kein riesiges Grundstück.

Durch den Tod der Queen habe sie aber keine gesteigerte Nachfrage gemerkt, die Beliebtheit sei generell in den letzten Jahren angewachsen.

"Der Rasse wäre zu wünschen, dass die Popularität nicht mehr steigt", so Richter weiter. "Leider merkt man jetzt auch durch Abflauen eines gewissen Beliebtheitsgrades, dass die Tierheime sich mit Corgis füllen, und das habe ich davor noch nie erlebt." Sie hofft, dass sich bald nur noch Tierhalter Corgis anschaffen, die auch wirklich bereit dafür sind.