Von 1986 bis 2011 passierte viel in der Talksendung „Oprah Winfrey Show“: Tränen flossen, Gäste schrien, Skandale wurden begraben, andere losgetreten. 2011 gründete die Moderatorin ihren eigenen Sender, der auch auf YouTube Inhalte hochlädt. Neben Videos zu neuen Shows des Kanals begeistern Archivaufnahmen vom alten Talk-Format.
YouTube-Tipp Plaudern und das Land schockieren: Bei Oprah Winfrey teilten US-Bürger und die größten Stars ihre Schicksalsschläge
In einer Sendung von 2003, die seit dem Upload 2019 in Ausschnitten auf YouTube zu sehen ist, wird die Geschichte von Jacqui Saburido erzählt: 1999 sitzt sie in einem Auto, in das ein betrunkener Fahrer crasht.
Für Jacqui sind Schuld und Mitleid unwichtig
Jacqui wird gerettet – nach qualvollen Minuten in den Flammen. Seither ist sie pflegebedürftig. Ihr Gesicht ist trotz vieler Wiederherstellungen extrem deformiert. „Er wird sein Leben leben“, sagt Oprah Winfrey über eine mögliche Entlassung von Reggie Stephey, dem Unfallverursacher, „während du bereits 50 Mal operiert wurdest und zahllose OPs vor dir hast.“ Doch Jacqui selbst sucht keinen Schuldigen: „Er ist kein Krimineller“, sagt sie, „er wollte es nicht tun“.
Jacqui erreichte mehr als eine Milliarde Menschen
Jacqui Saburido nutzt Oprah Winfreys Show als Bühne, von der aus ganz Amerika sie hört. Nach der Sendung ist die Frau bekannt und startet Kampagnen gegen Alkohol am Steuer. 2019 stirbt Jacqui an Krebs. US-Medien zitieren die Seite facesofdrunkdriving.com, laut derer sie bis zu ihrem Tod mehr als eine Milliarde Menschen erreicht hat. Oprah Winfrey war dafür die entscheidende Hilfe.
Auch die Größen des amerikanischen Showbusiness fanden Platz in Oprah Winfreys Sendung und gaben Einsicht in ihre Welt – wie Michael Jackson im Jahr 1993.
Lange ist er ein Mysterium: Warum sieht der Megastar völlig anders aus als zu Beginn seiner Karriere? Als Oprah ihn besucht, erklärt Michael Jackson erstmals seine Veränderung.
Millionen Zuschauer sind geschockt
2016 erscheint ein Ausschnitt davon auf YouTube. Darin fragt sie: „Ist deine Haut heller, weil du es nicht magst, schwarz zu sein?“ „Ich habe eine Hautkrankheit“, packt Michael Jackson aus. „Ich kann es nicht ändern.“ Kurz wird Oprah still. Viele der rund 40 Millionen Zuschauer sind wohl ähnlich geschockt. So viele sehen die Live-Sendung, wie die „New York Times“ damals in einem Artikel berichtet. Sie zitiert einen TV-Manager, der die Show als „Weg, wie das ganze Land wieder dasselbe anschauen kann“ beschreibt.
Das ist Oprah Winfreys Leistung. Egal, ob Unfallopfer oder aufgehübschter Popsänger: Zu ihr kam jeder – und jeder schaute zu. Sie führte die USA zusammen. Gerade heute könnten sie das mehr denn je brauchen. -kek-
Die Interview-Ausschnitte gibt es auf YouTube. Mit Jacqui Saburido hier, mit Michael Jackson hier.
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