Würzburg

Erster Coronavirus-Todesfall in Bayern bestätigt


Im Universitätsklinikum Würzburg ist ein Patient an den Folgen des Coronavirus gestorben. (Symbolbild)

Im Universitätsklinikum Würzburg ist ein Patient an den Folgen des Coronavirus gestorben. (Symbolbild)

Von dpa

Die ersten in Deutschland bestätigten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 kamen aus Bayern. Nun melden die Behörden den ersten Toten.

In Bayern ist erstmals ein Patient nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben. Der über 80-Jährige hatte Vorerkrankungen und sei in der Nacht zum Donnerstag im Universitätsklinikum Würzburg seiner Krankheit erlegen, teilte das Gesundheitsministerium in München mit.

Der Ärztliche Direktor des Klinikums, Georg Ertl, sagte, der stark pflegebedürftige Patient habe eine ganze Reihe von schweren Vorerkrankungen gehabt, darunter eine bakterielle Sepsis, auch als Blutvergiftung bekannt. "Der Mann hätte auch an der Influenza (Grippe) sterben können", betonte Ertl. Er sei ein Hochrisiko-Patient gewesen. Am vergangenen Sonntag war der Senior in das Krankenhaus gebracht worden.

Deutschlandweit ist dies der fünfte Todesfall infolge des Coronavirus. Am Montag waren erstmals in Deutschland zwei Menschen nach Infektionen mit dem neuen Erreger Sars-CoV-2 gestorben. Das erste Todesopfer war eine 89-jährige Frau aus Essen, das zweite ein 78-jähriger Mann aus Gangelt im Kreis Heinsberg. Auch der dritte tote Patient kam aus Heinsberg. Am Donnerstagvormittag gaben Behörden in Baden-Württemberg bekannt, dass dort ein 67 Jahre alter Mann wegen des Virus starb.

Experten sind sich einig, dass insbesondere für ältere Menschen mit Vorerkrankungen ein Risiko besteht, Covid-19, so heißt die Erkrankung, die der Coronavirus Sars-CoV-2 auslöst, zu bekommen. Ein Großteil der nachgewiesen infizierten Menschen in Bayern sind mittleren Alters.

Um die Situation älterer Menschen angesichts der Ausbreitung des Virus zu beleuchten, trifft Sozialministerin Carolina Trautner (CSU) am Freitag Wohlfahrtsverbände und kommunale Spitzenverbände.

Sie nehme die Sorgen und Ängste der Menschen in Bayern sehr ernst, sagte Trautner. "Dies gilt für mich in besonderer Weise für ältere Menschen in unserem Land. Gerade jetzt müssen wir uns deswegen verstärkt um unsere Senioren kümmern." In Bayern gebe es ein gut ausgebautes Netzwerk an Einrichtungen wie Mehrgenerationenhäuser und bürgerschaftlich engagierte Nachbarschaftshilfen.

Im Freistaat wurden bisher insgesamt mindestens 500 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet. Darin eingerechnet sind die ersten 14 Infizierten, die allesamt mit dem Autozulieferer Webasto aus Gauting-Stockdorf in der Nähe Münchens in Zusammenhang standen, als auskuriert gelten und wieder aus den Krankenhäusern entlassen wurden. Mit eingerechnet sind zudem drei Bayern, die außerhalb des Freistaats positiv getestet wurden.