Wie kann man sich schützen?

Die Grippewelle hat Bayern im Griff


Ende Januar hat die Grippewelle auch in Bayern wieder voll zugeschlagen. (Symbolbild)

Ende Januar hat die Grippewelle auch in Bayern wieder voll zugeschlagen. (Symbolbild)

Von Redaktion idowa

Während sich das Coronavirus weltweit ausbreitet, liegen immer mehr Bayern wegen einer völlig anderen Infektionskrankheit flach: der klassischen Grippe. Die Zahl der Fälle nimmt drastisch zu - vor allem in Oberbayern.

Grippe-Alarm in Bayern! Im Vergleich zur dritten Kalenderwoche haben sich die Influenza-Fälle in der vergangenen Woche fast verdoppelt. Waren es zunächst noch 1.184 Grippefälle, so wurden in der vierten Kalenderwoche bereits 2.205 Fälle verzeichnet. Im noch jungen Jahr 2020 sind es damit bereits 4.258 Grippefälle. Zum Vergleich: im Vorjahr waren es zum selben Zeitpunkt noch 2.846 Influenza-Fälle.

Influenza-Fälle in Bayern:

  • Kalenderwoche (KW) 1: 277
  • KW 2: 592
  • KW 3: 1.184
  • KW 4: 2.205

Regionale Fall-Zahlen (KW 4):

  • Mittelfranken: 163
  • Niederbayern: 347
  • Oberbayern: 1.105
  • Oberpfalz: 232
  • Oberfranken: 185
  • Unterfranken: 47
  • Schwaben: 126

Vor allem Oberbayern ist ans Bett gefesselt. Rund die Hälfte der bayerischen Grippefälle wurden allein dort registriert. Doch auch im Regierungsbezirk Niederbayern grassiert der Grippe-Virus: 347 Influenza-Fälle allein in der vergangenen Woche. Besonders schlimm erwischte es dabei die Grund- und Mittelschule Rottenburg-Hohenthann im Landkreis Landshut. Wegen zu vieler Krankmeldungen musste der Unterricht dort zwei Tage lang ausfallen. Laut Gesundheitsamt litten etwa 30 Kinder an Durchfall und Grippesymptomen, mindestens ein Influenza-Fall wurde bestätigt.

Eine Grippe lässt sich übrigens leicht von einer Erkältung unterscheiden. Bei einer Erkältung verschlechtert sich der Zustand langsam. Man fühlt sich matt, ist verschnupft und hat Husten oder auch Halsschmerzen, Fieber ist bei einer Erkältung aber nur sehr selten. Anders dagegen bei der Grippe: sie setzt sehr schnell ein, teils von einem Moment auf den anderen. Die Temperatur steigt rasend schnell an. Erkrankte haben zum Teil bis zu 41 Grad Fieber. Immer wieder kommt es wegen der Grippe sogar zu Todesfällen.

Prof. Dr. med. Bernd Salzberger ist Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Regensburg und 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Prof. Dr. med. Bernd Salzberger ist Facharzt für Innere Medizin am Universitätsklinikum Regensburg und 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie.

Davor warnt auch Professor Dr. med. Bernd Salzberger vom Universitätsklinikum Regensburg. "Die Grippe wird durch einen Virus übertragen, der zu schweren Komplikationen führen kann. Das können unter anderem Lungenentzündungen und Schädigungen des Herzens sein", erklärt Dr. Salzberger. Seiner Erfahrung nach gehe die Grippewelle immer gegen Ende Januar so richtig los. "Das merken wir Mediziner auch daran, dass zu dieser Zeit häufig auch die Rate der Herzinfarkte ansteigt", so der Facharzt. Vor allem ältere Menschen oder Menschen mit entsprechenden Vorerkrankungen würden zu dieser Risikogruppe zählen.

Wie kann man sich schützen? Mit einer entsprechenden Schutzimpfung gegen Influenza. Dr. Salzberger: "Zwar ist die Impfung kein perfekter Schutz, aber immer noch das adäquateste Mittel, um einer Grippeerkrankung vorzubeugen." Ein Schutz, den aber nach wie vor wenige Menschen in Anspruch nehmen. "Seit die Krankenkassen die Kosten übernehmen, lassen sich mehr Leute impfen. In Summe sind es aber immer noch zu wenige", berichtet der Mediziner. Doch auch im Alltag gibt es laut Dr. Salzberger das ein oder andere Mittel, um eine Ansteckung zu verhindern: "Mindestens zwei Meter Abstand halten von Menschen, die husten."