Die Bahnhofstraße ist eine der ältesten und zugleich der wichtigsten Straßen der Stadt. Neben den Stadtplätzen bildete sie mit der Pfleggasse die zweite Hauptachse der mittelalterlichen Stadt, an deren Ende Stadttore den Durchlass durch den geschlossenen Mauerring gewährten. Die Straße war viel kürzer als heute, reichte sie doch nur bis zur Stadtgrenze beim Heroldstor oder Schachinger Tor. Dieses befand sich bis 1830 dort, wo der Westliche Stadtgraben die Bahnhofstraße kreuzt.
Bevorzugte Wohngegend
Die Straße war von Anfang an eine bevorzugte Geschäfts- und Wohngegend. In der Steuerkraft lag sie zwar hinter den Stadtplätzen, aber gleichauf mit der Pfleggasse weit vor anderen Straßen. Allerdings war in der Straße eine soziale Gliederung ihrer Bewohner erkennbar. In der Nähe des Stadtplatzes wohnten die wohlhabendsten Bürger, an der Stadtmauer die weniger Vermögenden. Das zeigte sich auch in der Höhe der Häuser, die in Stadtplatznähe über mehr Stockwerke verfügten. Die Straße diente mitunter in Ergänzung zu den Stadtplätzen auch als Markt. So durften um 1820 durchziehende jüdische Händler ihre Waren dort auf Ständen anbieten.
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