Welttoilettentag

Die kuriosesten Fälle rund ums stille Örtchen


Am 19. November 2018 ist Welttoilettentag. (Symbolbild)

Am 19. November 2018 ist Welttoilettentag. (Symbolbild)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Am 19. November ist Welttoilettentag. "Wer braucht denn sowas?", mag sich da manch einer nicht ganz unberechtigt fragen. Doch eine Welt ohne Toiletten wäre auch schlecht. Von daher: Ehre, wem Ehre gebührt. Wir haben aus diesem Anlass die kuriosesten und witzigsten Fälle aus aller Welt rund ums stille Örtchen gesammelt.

Dem Dixi-Klo zu nahe gekommen

Zur falschen Zeit am falschen Ort war ein 37-jähriger Mann Ende Juni 2018 in Bochum. Er hatte gerade ein gut gefülltes Dixi-Klo mit einer Sackkarre verschieben wollen, als es plötzlich knallte. Ein Autofahrer war beim rückwärts ausparken gegen das Klo-Häuschen gefahren. Das blieb nicht ohne Folgen. Das Dixi-Klo kippte um und landete auf dem 37-jährigen Mann. Er zog sich dabei leichte Verletzungen zu. Das Klo blieb unbeschadet.

Zoff auf der Baustelle

Ebenfalls um ein Dixi-Klo ging es Mitte Juni 2018 auf einer Baustelle in Deißlingen (Baden-Württemberg). Dort hatte es ein 43-jähriger Bauarbeiter morgens auf einmal besonders eilig. Doch kurz vor der rettenden Ziellinie, plötzlich der Dämpfer. Das Dixi-Klo war mit einem Fahrradschloss abgesperrt. Jetzt war Eile geboten. Doch es kam noch schlimmer für den 43-Jährigen: der "Klowächter" weigerte sich, den Schlüssel herauszurücken. Das sorgte erst recht für Schnappatmung bei dem Bauarbeiter. Es hagelte Beschimpfungen und Drohungen. Um dem noch mehr Nachdruck zu verleihen, krallte er sich einen laufenden Winkelschleifer und ging mit schwingenden Bewegungen auf seinen Kontrahenten zu. Doch das schreckte den "Klowächter" nur bedingt ab: zwar ergriff er die Flucht, den rettenden Schlüssel behielt er allerdings. Trotzdem war nun der Weg für den 43-Jährigen frei. Mit dem Winkelschleifer schnitt er das Fahrradschloss am Dixi-Klo auf, nur um dann festzustellen, dass er mittlerweile gar nicht mehr aufs Klo musste. Für diesen Ausraster wurde er wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, Beleidigung, Bedrohung und Sachbeschädigung angezeigt.

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Tinder-Date ein Griff ins Klo

Erst das Match bei Tinder, dann das Date und der Griff ins Klo - im wahrsten Sinne des Wortes. (Symbolbild)

Erst das Match bei Tinder, dann das Date und der Griff ins Klo - im wahrsten Sinne des Wortes. (Symbolbild)

iPhone verstopft Klo

Fester Bestandteil beim Klogang ist bei vielen mittlerweile das Smartphone. Kaum noch eine Sitzung ohne Facebook, WhatsApp und Co. Das blieb Ende Oktober 2017 in einer Diskothek in Ludwigshafen nicht ohne Folgen. Im dortigen Musikpark "zickte" eine Frauen-Toilette knapp einen Monat lang herum. Immer wieder war das Klo verstopft, doch niemand kannte den Grund. Der hatte es allerdings in sich. Ein iPhone lag quer im Abflussrohr. Was noch mehr überraschte: als das Handy aus dem Klo gefischt wurde, funktionierte es immer noch. Die Betreiber des Musikparks suchten schließlich auf Facebook nach der Besitzerin, die nicht nur ihr Handy im Klo verloren hatte, sondern auch 20 Euro.

Ein Häufchen Elend

Im Klo fischte auch eine junge Frau im englischen Bristol im September 2017 herum. Allerdings wäre sie wohl froh gewesen, ihr wäre nur das Handy in die Toilette geplumpst. Denn was ihr passierte, klingt wie aus einer Filmkomödie, ereignete sich so aber tatsächlich. Bei ihrem ersten Tinder-Date wollte sie den Abend nach einem gemeinsamen Restaurant-Besuch noch bei ihm gemütlich ausklingen lassen. Bei dem Mann handelte es sich um den 24-jährigen Liam Smith. Er erzählte die verrückte Geschichte auf der Spendenplattform "gofundme". "Sie kam plötzlich völlig aufgebracht von der Toilette zurück und sagte, sie habe dort ein großes Geschäft verrichten müssen, doch das Teil wurde nicht hinuntergespült. In ihrer Panik habe sie es aus dem Fenster geworfen", so Smith. Dumm nur: der in Klopapier eingewickelte Haufen landete auf dem Fenstersims und war somit vom Badezimmer aus gut sichtbar. Die junge Frau fühlte sich wie ein Häufchen Elend und beichtete den Vorfall. Liam Smith blieb ganz Gentleman und hatte die zündende Idee. "Ich schlug vor, in den Garten hinters Haus zu gehen, das Ding zu holen, es in den Müll zu werfen und so zu tun, als wäre das Ganze nie passiert", erinnert sich der 24-Jährige. Doch daraus wurde nichts. Das Badfenster seiner Wohnung ist so konstruiert, dass es sich nur an der Oberseite öffnen lässt und auch nicht direkt zum Garten hinaus, sondern in einen etwa 45 Zentimeter schmalen Schacht. Hinter diesem Schacht liegt ein weiteres Fenster, das sich allerdings nicht öffnen lässt. Und genau dort war nun die … buchstäblich am Dampfen. Daher ergriff die junge Frau die Initiative und wollte kopfüber durch die schmale Öffnung klettern, um dort den Stein des Anstoßes fachgerecht entsorgen zu können. Doch dann steckte sie plötzlich fest. "Richtig fest. Wir konnten sie nicht mehr bewegen. 15 Minuten lang", so Smith. Jetzt konnte nur noch die Feuerwehr helfen. Um die junge Frau aus ihrer misslichen Lage zu befreien, mussten die Einsatzkräfte das Fenster zerstören. Ein unvergessliches erstes Date.

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"Geschäftsschluss": Häftling tritt 47 Tage in den Stuhlgang-Streik

Ganz England schaute im Februar und März 2018 gebannt auf ein Gefängnis in Essex. Dort ging ein Häftling nach seiner Festnahme kurios auf die Barrikaden. #PooWatch (Symbolbild)

Ganz England schaute im Februar und März 2018 gebannt auf ein Gefängnis in Essex. Dort ging ein Häftling nach seiner Festnahme kurios auf die Barrikaden. #PooWatch (Symbolbild)

Stuhlgang-Streik

Ein weiterer Fall aus England sorgte im Februar 2018 für Schlagzeilen. Dort hatte sich ein Häftling wochenlang vor dem Stuhlgang gedrückt. Die Polizei in Essex hatte ihn im Januar festgenommen. Doch vom ersten Tag seiner Haft an verweigerte er den Gang auf die Toilette. Warum? Offenbar hatte er panische Angst vor dem, was in der Kloschüssel landen könnte. Vor seiner Verhaftung war ihm zur Last gelegt worden, als Drogendealer tätig gewesen zu sein. Der Verdacht lag nahe, dass er kurz vor seiner Verhaftung seinen Drogenvorrat geschluckt haben könnte. Dann begann das große Warten auf den Stuhlgang des Verdächtigen, um endlich den Beweis in Händen zu halten. Doch der Häftling blieb eisern. So eisern, dass die Polizei in Essex irgendwann sogar auf Twitter unter dem Hashtag #PooWatch laufend den Fall dokumentierte. Auch das Social Media-Team der Polizei verzweifelte irgendwann. An Tag 17 und 18 wurde nur noch "Kein Kommentar" getwittert, an Tag 23 wurden die bis dahin täglichen Twitter-Meldungen vorerst eingestellt. Man werde die Öffentlichkeit informieren, sobald sich etwas getan habe, hieß es. Der Stuhlgang-Streik des Häftlings war übrigens auch deshalb möglich, weil er jegliche Behandlung eines Arztes verweigerte. Gleichzeitig stellte der Mann unbewusst einen neuen Rekord in Großbritannien auf: mehr als 23 Tage ohne großes Geschäft hatte es vor ihm niemand ausgehalten. Und der 24-jährige Häftling ging noch deutlich weiter: satte 47 Tage harrte er aus, ohne sein großes Geschäft zu verrichten. Am 47. Tag erwirkte sein Anwalt die Freilassung. Die Vorwürfe gegen den 24-Jährigen wurden fallen gelassen.

Nebelschwaden nach dem Klogang

Viel Zeit gelassen hat sich Ende Dezember 2017 auch ein 53-jähriger Mann in einem Restaurant in Bremerhaven. Allerdings hatte er sein Geschäft nicht unterdrückt, sondern sich bei der Verrichtung auf der Toilette offenbar alle Zeit der Welt gelassen - zu viel Zeit. Denn als er von der Toilette zurückkehrte, war das Restaurant stockdunkel und geschlossen. Beileibe nicht das einzige Problem, das der 53-Jährige nun hatte. Weil alles verschlossen war, löste er zu allem Überfluss auch noch automatisch den Einbruchs-Alarm aus. Die moderne Sicherheitsanlage des Restaurants versprühte sofort dichten Nebel - um Einbrechern die Sicht zu nehmen. In diesem Fall aber verlor der Klogänger völlig die Orientierung und lief mit dem Kopf gegen eine Glastür. Durch den Einbruchs-Melder wurden Sicherheitsdienste und Polizei alarmiert. Dadurch konnte der 53-Jährige aus seiner misslichen Lage befreit werden.

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Dixi-Klo zum "Staudamm" umfunktioniert

Weil die Klotür nicht mehr aufging, versuchte eine Schülerin in Schärding (Österreich) unter der Trennwand durchzukriechen - weit kam sie dabei nicht. (Symbolbild)

Weil die Klotür nicht mehr aufging, versuchte eine Schülerin in Schärding (Österreich) unter der Trennwand durchzukriechen - weit kam sie dabei nicht. (Symbolbild)

Verzwickte Situation im Schul-Klo

Nicht wirklich besser erging es einem Schulmädchen im oberösterreichischen Schärding. Weil in einer Toiletten-Kabine an der dortigen Volksschule der Türknopf defekt war, beschloss das Mädchen, unter der Trennwand durchzukriechen. Keine gute Idee. Die Kleine steckte fest und konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft befreien. Also musste die örtliche Feuerwehr anrücken. "Wir haben das Kind beruhigt und die Trennwand abgebaut. Das Mädchen war geschockt, hat aber bald wieder gelacht", erinnerte sich der Einsatzleiter der Feuerwehr.

Dixi-Klo "bedroht" Augsburger Innenstadt

Im nächsten Fall wurde ein Dixi-Klo von unbekannten Scherzbolden in Augsburg kurzerhand zum Staudamm umfunktioniert. Der Vorfall ereignete sich Ende März 2017. Die Randalierer hatten das mobile Klo in einen Stadtbach am Mittleren Lech geworfen. Dort steckte das Dixi-Klo fest. Das Wasser des Baches staute sich vor der Toilette und drohte, Bereiche der Altstadt zu überfluten. Die Berufsfeuerwehr Augsburg öffnete schließlich die Schleuse des "Staudamms" und zog das Klo-Häuschen mit einem Kran aus dem Kanal.

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Gefährlicher Angriff von unten

Ein etwa drei Meter langer Python tauchte Anfang November 2018 aus einem Klo in Bangkok auf. (Symbolbild)

Ein etwa drei Meter langer Python tauchte Anfang November 2018 aus einem Klo in Bangkok auf. (Symbolbild)

Python beißt im Klo kraftvoll zu

Ebenso wenig, wie ein Dixi-Klo in einen Bach gehört, hat eine Schlange etwas in einer Toilette zu suchen. Genau das erlebte jedoch der 45-jährige Toedsak Kaewpangpan Anfang November 2018 in Bangkok. Als er sich vorbildlich auf die Toilette gesetzt hatte, wurde es plötzlich schmerzhaft. Ein Python hatte den Mann in den Penis gebissen. "Ich habe den Schmerz gespürt. Dann habe ich die Schlange gesehen und sie festgehalten, so dass sie loslassen konnte", berichtet der 45-Jährige. Nachbarn brachten Toedsak daraufhin ins Krankenhaus, wo er mit 15 Stichen genäht werden musste. Die Schlange wurde von Rettungskräften eingefangen und dann wieder in der freien Natur ausgesetzt.

WM-Einsatz auf der Toilette verschwitzt

Ein denkbar schlechtes Timing hatte auch der iranische Nationalspieler Pejman Montazeri bei der Fußball-WM 2018 in Russland. In der Vorrundenpartie gegen Marokko sollte der 34-Jährige ursprünglich eingewechselt werden. Doch daraus wurde nichts. Kurz vor seiner Einwechslung verschwand er noch "schnell" auf der Toilette. Als der Schiedsrichter die Partie unterbrach und dadurch die Einwechslung ermöglichte, hielt Montazeri allerdings noch seine Sitzung auf der Toilette ab. Das kostete ihn seinen einzigen WM-Einsatz. Denn weil Montazeri unpässlich war, wechselte Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz stattdessen den 22-jährigen Majid Hosseini ein. Der überzeugte den Coach mit seiner Leistung so sehr, dass er Montazeri auch in den beiden anderen Spielen gegen Spanien und Portugal vorgezogen wurde.