Wegen Intransparenz

Impfstoff-Verträge: Klage gegen EU-Kommission


Mehrere Europaabgeordnete der Grünen haben die EU-Kommission wegen fehlender Transparenz bei den Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen verklagt. (Symbolbild)

Mehrere Europaabgeordnete der Grünen haben die EU-Kommission wegen fehlender Transparenz bei den Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen verklagt. (Symbolbild)

Von dpa

Hat die EU-Kommission beim Kauf von Corona-Impfstoffen nicht alle Vertragsinhalte offengelegt? Das behaupten mehrere Europaabgeordnete der Grünen und ziehen nun vor Gericht.

Wegen fehlender Transparenz bei den milliardenschweren Verträgen über den Kauf von Corona-Impfstoffen haben mehrere Europaabgeordnete der Grünen die EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt.

"Die Klage folgt auf die wiederholte Weigerung der EU-Kommission, ungeschwärzte Fassungen der Verträge vorzulegen", teilte die Grünen-Fraktion mit. Die fünf Klägerinnen, unter ihnen auch die Deutsche Jutta Paulus, forderten Zugang zu den vollständigen Verträgen.

"Geheimhaltung ist ein Nährboden für Misstrauen und Skepsis und hat in öffentlichen Vereinbarungen mit Pharmaunternehmen nichts zu suchen", sagte Paulus. "Käufe, die mit öffentlichen Geldern getätigt werden, sollten mit öffentlichen Informationen einhergehen, insbesondere in Gesundheitsfragen." Konkret fordern die Abgeordneten etwa die Offenlegung der Preise für die Impfdosen, der Vorauszahlungen sowie der Bedingungen für Impfstoffspenden.

Ein Sprecher der EU-Kommission entgegnete, die Behörde sei stets transparent gewesen und habe die Verträge online einsehbar gemacht. Aufgrund von Verschwiegenheitspflichten seien Teile jedoch geschwärzt worden.