Franziska Baghestanis Vater ist Perser. Ihre Mutter Deutsche. Hier berichtet die Autorin, mit welchen Vorurteilen sie aufgrund ihres Migrationshintergrunds konfrontiert wird.
Mein Migrationshintergrund kommt nur von einer Seite, meine Mutter ist Deutsche, mein Vater ist Perser. Ich sage aus zwei Gründen bewusst „Perser“ und nicht „Iraner“. Erstens, weil es mir oft passiert, dass die Leute Iran und Irak nicht auseinanderhalten können. Und zweitens, weil das Wort „Perser“ schlicht besser besetzt ist. Wenn man die Assoziationen „Perserteppich“ und „Perserkatze“ mal den Assoziationen „Atombombe“ und „Todesstrafe“ gegenüberstellt, versteht man vielleicht meinen Hintergedanken.
Seit einigen Monaten ist der Iran in aller Munde. Die Presse berichtet, die Politik ist involviert, die Menschen gehen auf die Straße, auch hier in Deutschland. Vielleicht tut sich etwas, vielleicht ist es soweit, und die unglaubliche Unterdrückung wird bald ein Ende nehmen. Für ihre eigene Freiheit und die ihrer Landsleute, für Freiheit im Allgemeinen, riskieren in diesem Moment viele Menschen ihr Leben.
Dieser Text ist davon unabhängig. Natürlich kann ich mir diesen Teil meiner Identität nicht einfach wegdenken, aber hier soll es um meine eigenen Erfahrungen im Alltag gehen, unabhängig von den Entwicklungen der vergangenen Monate.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.
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