Von Winter bis Winter

Viel zu tun für die perfekte Abfahrt: ein Jahr am Pröller-Ski-Dreieck


Von Tanja Pfeffer

Für Wintersportler beginnt die neue Ski-Saison mit dem ersten Schnee. Für das Team vom Pröller-Ski-Dreieck in St. Englmar läuft sie da schon lange. In allen vier Jahreszeiten haben sie viel zu tun - ein Jahr am Pröller-Ski-Dreieck.

Wenn im März die alte Skisaison endet, können sich die Mitarbeiter eines Skigebietes nicht zurücklehnen. Die Lifte müssen überprüft, die Sitze gewartet und die Piste präpariert werden. Jede Jahreszeit bringt andere Herausforderungen mit sich.

Vorbereitungen im Frühling

Bügel und Polster abnehmen
Die Bügel, die am Seil die Wintersportler den Hang hinaufziehen, werden nach dem Ende der Skisaison vom Liftseil genommen. "Wir entfernen auch die etwa 70 Schutzhüllen von den Flutlichtmasten, Hydranten und anderen nicht natürlichen Gegenständen auf der Piste", sagt Engelmar Budweiser. Im Winter dienen diese dicken Polster dem Schutz der Skifahrer und Snowboarder.

Vorbereitungen im Sommer

Das Seil untersuchen
Ein Liftseil ist aus drei Teilen aufgebaut. Die Mitte besteht aus einem dünnen Stück Kunststoff. "Darum sind sechs sogenannte Ritzen gewickelt", beschreibt Engelmar Budweiser. In jeder der Ritzen stecken wiederum 17 dünne Drähte. "Ein Gerät überprüft das Seil im Sommer auf kleinste Risse und Fehler", erklärt der 59-Jährige. Wenn alles in Ordnung ist, bekommt der Lift die Genehmigung für den Winter.

Die Bügel überprüfen
Die abgenommenen Bügel werden über die warmen Monate komplett überholt. Am Ende des Bügelseils befindet sich eine Seilwinde. "Jede dieser Seilwinden bauen wir auseinander und kontrollieren das Seil und die Feder", erklärt der Betriebsleiter den Vorgang.

Vorbereitungen im Herbst

Anbringen der Schutzhüllen
Bevor es richtig kalt wird und der erste Schnee kommt, werden die Schutzhüllen wieder an Flutlichtmasten und Hydranten angebracht.

Weitere Reparaturen
Über den Sommer und Herbst zerlegen Engelmar Budweiser und sein Team die Pistenraupen vollständig und überprüfen sie auf Fehler, wie zum Beispiel feine Risse. Sollte am Lift etwas beschädigt sein - etwa eine der Rollen, die das Seil transportiert - repariert es das Team.

Vorbereitungen im Winter

Der Schnee kommt
Sobald die Temperaturen im Winter kalt genug sind, schalten Georg Budweiser und sein Team die Schneekanonen ein. Das Beschneien der Piste beginnt. "Drei Faktoren sind dabei wichtig: Außentemperatur, Luftfeuchtigkeit und die Temperatur des Wassers, das für den Schnee verwendet wird", zählt Engelmar Budweiser auf. Ab einem oder zwei Grad über Null können Schneekanonen das weiße Skifahrerglück produzieren.

Die Bügel anbringen
Mit den Schneekanonen wird auch die Liftspur beschneit. Dabei dürfen noch keine Bügel am Liftseil hängen, sie würden sonst vereisen. Wenn die Spur mit Schnee bedeckt ist, befestigen Engelmar Budweiser und sein Team. Gehänge mit einer Klaue. In regelmäßigen Abständen von ein bis zwei Wochen müssen die Gehänge versetzt werden. "Denn die Bügel knicken das Seil leicht, wenn es über die Umlenkrollen im Tal und am Berg läuft", fügt der Betriebsleiter an. Würden die Bügel den gesamten Winter an derselben Stelle sein, könnte das Seil leichter Schäden bekommen.

Die Piste präparieren
Jeden Abend und jede Nacht werden die Hänge mit Pistenraupen präpariert. Dabei zieht das Gefährt eine Art schweren Teppich hinter sich her, der den Schnee zusammendrückt und festigt. Das dauert etwa zwei Stunden. "Wir bieten Nachtskifahren an, deswegen präparieren wir die Pisten zweimal: einmal nach dem Normalbetrieb und einmal nach dem Nachtskifahren", erklärt Engelmar Budweiser.