Von Kunden "verpfiffen"?

Masken-Kontrolle in Regensburger Bio-Laden


"Füllgut Regensburg" ist ein sogenannter "Unverpackt-Laden" - das bedeutet, dass Lebensmittel hier ohne Verpackung angeboten werden und Kunden selbst Behältnisse zum Umfüllen mitbringen.

"Füllgut Regensburg" ist ein sogenannter "Unverpackt-Laden" - das bedeutet, dass Lebensmittel hier ohne Verpackung angeboten werden und Kunden selbst Behältnisse zum Umfüllen mitbringen.

Von Redaktion idowa

Sie habe "den Glauben an die Menschheit verloren", schreibt Jasmin Simmel vom Bio-Laden "Füllgut Regensburg" am Donnerstag in einem aufgebrachten Facebook-Post. Grund für den Ärger: Offenbar hat jemand das Ordnungsamt der Stadt auf einen Masken-Verstoß im Laden hingewiesen. Wir haben nachgefragt, was da los war.

"Man hat uns mit Polizei gedroht, damit sie unseren Laden hoffentlich zusperren", macht die Inhaberin ihrem Ärger Luft. "Und dann hat man uns echt an das Ordnungsamt verpfiffen, nur weil ich eine menschliche Chefin bin und meinen Mitarbeitern bei einer 8-Stunden-Schicht keine FFP2-Maske aufhalse." Dabei halte man sich doch an alle Vorschriften und der Arbeitsschutz erlaube dauerndes Tragen von FFP2-Masken im Laden gar nicht. "Unendlich traurig" findet Simmel die Aktion in ihrem Post von Donnerstag.

Eins ist schon mal korrekt: Arbeitsrechtlich zwingend vorgeschrieben sind FFP2-Masken im Dauergebrauch für Lebensmittelgeschäfte nicht - es reichen auch die dünneren, sogenannten "OP-Masken". Bei Einführung der FFP2-Maskenpflicht in Bayern Ende Januar war das zunächst anders, doch der Handelsverband Bayern (HBE) protestierte und hatte Erfolg. Diese Regelung hat allerdings eine Bedingung: Das Verkaufspersonal in Supermärkten muss hinter schützenden Plexiglaswänden von den Kunden getrennt sein. Bei längerem, direktem Kundenkontakt ist durchaus eine FFP2-Maske zu tragen.

Hinweis an Polizei und Ordnungsamt

Das war wohl auch der Grund für die Meldung an die Stadt Regensburg, vermutet Pressesprecherin Juliane Roenne-Styra. "Es gab tatsächlich einen Hinweis an die Polizei", sagt sie im Gespräch mit idowa. "Die hat sich dann nicht unmittelbar zuständig gesehen und die Sache an den kommunalen Ordnungsdienst weitergegeben." In so einem Fall müsse die Stadt der Sache nachgehen.

Und hier entstand anscheinend der Stein des Anstoßes für den wütenden Facebook-Post, glaubt Roenne-Styra: "Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsservice haben den Laden kontrolliert", erklärt sie. Sie hätten jedoch rückgemeldet, dass bei ihrer Kontrolle alle im Laden Anwesenden Masken getragen hätten. Besitzerin Jasmin Simmel bestätigt dies auf Anfrage. "Wir haben keine Probleme mit dem Ordnungsdienst bekommen, da wir uns an alle Auflagen und Hygieneregeln halten", schreibt sie kurz und knapp in einer Email.