Volleyball

Zuversicht bei NawaRo Straubing - Erleichterungen von Liga


Wann und wie in Straubing wieder Bundesliga-Volleyball zu sehen sein wird, kann aktuell noch niemand beantworten.

Wann und wie in Straubing wieder Bundesliga-Volleyball zu sehen sein wird, kann aktuell noch niemand beantworten.

Bei NawaRo Straubing geht es wie bei allen Sportclubs darum, die Coronakrise möglicht gut zu überstehen. Von der Liga gibt es Erleichterungen, Geschäftsführerin Ingrid Senft zeigt sich optimistisch.

Ein bisschen komisch war das Gefühl schon, sagt Ingrid Senft. In einer Video-Konferenz, nicht wie sonst üblich mit einem Treffen, haben die Manager der Frauen-Volleyball-Bundesliga am Mittwoch getagt. Abgestimmt wurde mit einem neuen Tool, das online genutzt werden kann. Gewöhnlich läuft derzeit auch im Sportbereich eben nur wenig ab. Bei der Video-Schalte ging es um nicht weniger, als die Ausrichtung, um es den Vereinen und damit der Volleyball-Bundesliga leichter zu machen, auch über die Coronakrise hinaus zu überleben.

Bereits am Montag hatte die Liga eine Pressemitteilung verschickt, in der sie ein "Maßnahmen-Paket gegen Corona-Folgen" ankündigte, das man den Clubs in dieser Woche vorlegen wollte. 29 Punkte hat dieses Paket, "dessen vorrangiges Ziel es ist, die Vereine von finanziellen und organisatorischen Anforderungen zu entlasten. Das Paket hat ein Volumen von knapp 200.000 Euro an Zahlungsreduktionen für die Vereine sowie weiteren rund 100.000 Euro Direkteinsparungen im Haushalt der VBL GmbH", hieß es.

Das Ziel dürfte klar sein: Nachdem in der Herren-Bundesliga mit den Alpenvolleys Haching, Eltmann und Rottenburg bereits drei Teams weggebrochen sind, sollen weitere Verluste bei den Herren und Damen vermieden werden, um den Fortbestand der Ligen nicht zu gefährden. "Der Erhalt und die wirtschaftliche Stabilisierung aller Standorte hat oberste Priorität", machte Liga-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung deutlich.

Liga soll "attraktives Produkt" bleiben

Wichtig ist aber auch, die längerfristigen Ziele dabei nicht aus den Augen zu verlieren, sagte VBL-Präsident Michael Evers: "Eine Streichung von Ausgaben und Lizenzanforderungen mit dem Rasenmäher ist absolut kontraproduktiv. Es geht schließlich auch um die Zukunftsfähigkeit der Volleyball Bundesliga. Wer weiterhin Erlöse aus Medienrechten und Sponsoring erzielen möchte, braucht dafür auch ein attraktives Produkt."

Ingrid Senft begrüßt viele der Vorschläge. Unter anderem soll das finanzielle Lizenzierungsverfahren statt zu drei Stichtagen dieses Mal nur in einem Schritt erfolgen. Die Fristen zum 1. Juni und 31. Juli entfallen, einziger Stichtag ist der 1. September. "Dadurch hat man nicht mehr den Druck und ein bisschen Luft", sagt Senft. Das tut gerade in Zeiten gut, in denen es ohnehin viel wichtigere Themen als den Sport gibt.

Finanzielle Einsparungen sind für einen Standort wie Straubing derweil aber nur sehr geringfügig möglich. Schließlich sei man auch zuletzt schon am unteren Limit unterwegs gewesen, so Senft: "Die Kostenschraube weiter anzuziehen, wird schwierig." So sei es nun durch die Beschlüsse zum Beispiel möglich, im administrativen Bereich einzusparen. Hier hat sich NawaRo erst vor kurzem verstärkt. "Nachdem ich endlich Unterstützung im Büro habe, könnte ich sagen, die Stelle spare ich wieder ein. Aber bringt mich das weiter? Die Aufgaben werden ja eher mehr und nicht weniger", sagt Senft.

Senft zuversichtlich

Wenn Einsparungen nur im kleinen Rahmen möglich sind, heißt das im Umkehrschluss, dass NawaRo den Etat der vergangenen Saison wieder zumindest zum großen Teil auf die Beine stellen muss. Bislang habe sie noch mit wenigen Sponsoren gesprochen, sagt Senft. In der aktuellen Situation hätten die Partner andere Fragen im Kopf. Feingefühl ist angesagt. "Aber von denen, mit denen ich bereits gesprochen habe, kamen positive Signale. Ich gehe davon aus, dass ein Großteil der Partner an Bord bleibt", schätzt Senft die Lage ein.

Laut Senft brennt den meisten Clubs die Frage unter den Nägeln, wie ein möglicher Spielplan aussehen kann, wann wieder gespielt werden kann - und wie? Eine Antwort auf diese Frage kann in Coronazeiten, wo bis mindestens August keine Großveranstaltungen möglich sind, natürlich noch keiner geben. Die Frage, ob Zuschauer zum Saisonstart zugelassen sind, sei für viele Clubs auch hinsichtlich der Etatplanung nicht unerheblich, so Senft. In Straubing selbst, sagt sie, machen die Zuschauereinnahmen aufgrund der geringen Kapazität nicht so viel aus. Geisterspiele wären - als Überbrückung - denkbar. "Auch wenn das kein Sportler möchte. Zumal uns gerade die letzte Saison gezeigt hat, was ein Heimvorteil, ein Spiel vor unseren Fans, für uns bedeutet", spricht Senft die Heimstärke aus der Vorsaison an.

Sie hofft darauf, und geht auch davon aus, dass in der Frauen-Bundesliga alle bisherigen Clubs am 15. Mai auch den Antrag auf die Lizenz für die neue Saison einreichen werden. "Wenn man mit anderen Clubs spricht, dann planen sie im Hintergrund alle auf die neue Saison hin", sagt Senft. So auch in Straubing, wo kürzlich mit der Vertragsverlängerung mit Benedikt Frank die Trainerfrage geklärt wurde.

Die Zuversicht lässt sich die NawaRo-Geschäftsführerin ohnehin nicht nehmen. "Bei uns war es nie einfach und es wird mit Sicherheit durch die aktuelle Situation nicht einfacher. Aber ich bin dennoch optimistisch, dass wir das hinbekommen."