Volleyball-Bundesliga

Highlight für NawaRo Straubing: Der Meister kommt


Im Testspiel während der Vorbereitung gewann NawaRo Straubing zwei von vier Sätzen gegen Stuttgart. Damit auch im Ligaspiel gegen den Meister am Mittwochabend eine Überraschung möglich ist, gilt es unter anderem, Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers (Nummer 13) so gut es geht in den Griff zu bekommen.

Im Testspiel während der Vorbereitung gewann NawaRo Straubing zwei von vier Sätzen gegen Stuttgart. Damit auch im Ligaspiel gegen den Meister am Mittwochabend eine Überraschung möglich ist, gilt es unter anderem, Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers (Nummer 13) so gut es geht in den Griff zu bekommen.

NawaRo Straubing empfängt am Mittwochabend (19.30 Uhr) Meister Stuttgart und will sich dabei anders präsentieren als zuletzt bei der deutlichen Niederlage in Potsdam.

Es sind Probleme, die NawaRo Straubings Trainer Benedikt Frank vermutlich gerne hätte. Allianz MTV Stuttgart und der SSC Palmberg Schwerin, die beiden Top-Teams der Volleyball-Bundesliga, haben zuletzt öffentlich diskutiert, wer von beiden denn nun mehr Geld in seine Mannschaft investiert. Wer quasi etwas mehr Favorit auf die Meisterschaft ist. Es ist eine Diskussion, die mit unnötig wohl am besten umschrieben ist. Denn die Teams nehmen sich in puncto finanzielle Möglichkeiten vermutlich nicht so viel, als dass es ein entscheidender Faktor für den sportlichen Bereich wäre. Fakt ist allerdings: Laut Stuttgarter Zeitung ist das derzeitige Stuttgarter Team das teuerste, das der amtierende Meister jemals hatte. Damit ist auch schon geklärt, welch große Aufgabe am Mittwochabend (19.30 Uhr, turmair-Arena, Livestream bei idowa.de) auf NawaRo Straubing wartet.

"Wenn man die geschätzten Etats liest, dann sind das Summen, die für uns kaum zu greifen sind", sagt Frank. NawaRo Straubing ist diesbezüglich in ganz anderen Regionen unterwegs, ein kleines Licht in der Volleyball-Bundesliga. "Deshalb brauchen wir über die Favoritenrolle für das Spiel am Mittwoch gar nicht reden", fügt Frank hinzu. Alles andere als ein deutlicher Sieg Stuttgarts wäre überraschend, wenn Straubing punkten sollte, dann wäre es eine Sensation. Doch kampflos ergeben werden sich die Niederbayern freilich nicht. "Wir gehen in das Spiel und wollen uns erst einmal Chancen erarbeiten. Wenn uns das gelingt, dann wollen wir sie natürlich auch nutzen", so der Coach.

Von Potsdam erholt

Es geht in erster Linie darum, sich wieder deutlich anders zu präsentieren als beim enttäuschenden Auftritt vor eineinhalb Wochen in Potsdam, als man sich teilweise wehrlos mit 0:3 geschlagen gab. "Wir haben klar angesprochen, dass es ein absolutes No-Go war, was wir da veranstaltet haben. Wir müssen uns anders präsentieren und eine bessere Leistung abrufen", sagt Frank. Er geht davon aus, dass die Mannschaft die Partie gut weggesteckt hat. "Wir sind gut drauf und haben es geschafft, uns vom Tief in Potsdam zu erholen und haben gut erarbeitet."

Wichtig dafür war, dass es gelungen ist, die aktuelle Situation zu akzeptieren. Drei Spielerinnen verletzten sich binnen einer Woche, nach Potsdam fuhr NawaRo mit einem Mini-Kader. "Das war dann schon auch schwierig", sagt Frank, wenngleich es natürlich keine Ausrede sein darf. Doch nun geht der Blick nach vorne. "Die Akzeptanz der Situation hat am meisten ausgemacht, dass wir jetzt wieder positiv nach vorne schauen können." Im Training musste zwar wieder improvisiert werden, Frank schaffte es aber zumindest, dass er im Training sechs gegen sechs spielen konnte. "Wir haben zwei Jungs dazu geholt, ich habe als Zuspieler agiert und wir hatten einen Trainingsgast", erklärt er. Lisanne Meis und Lisa Izquierdo werden NawaRo sicher auch gegen Stuttgart fehlen, hinter dem Einsatz von Libera Sophie Dreblow stand bis zum Dienstag noch ein Fragezeichen.

Stuttgart verpasst ersten Titel

Während Straubing am Wochenende frei hatte, ging es für Stuttgart um den ersten Titel der Saison. Der Meister spielte gegen Pokalsieger Schwerin um den Supercup und mussten sich in Hannover mit 1:3 (22:25; 33:31; 19:25; 18:25) geschlagen geben. Benedikt Frank hat sich die Partie im TV angesehen. Er fand, dass Stuttgart noch nicht ganz so eingespielt, in Ansätzen aber richtig gut war: "Wenn sie ins Rollen kommen, dann ist das schon gigantisch, was sie an Höhe, Athletik und Power aufs Feld bringen." Er hat aber auch Punkte gesehen, wo man die Gäste ärgern könne. Vor allem auf Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers gilt es zu achten. Diese war in den bisherigen beiden Ligaspielen mit 29 beziehungsweise 22 Punkten jeweils mit Abstand beste Scorerin bei den Gästen. "Ganz ausschalten kann man so eine Spielerin nicht, man kann nicht alles verteidigen. Dann geht es für uns darum, die Stärke auch mal zu akzeptieren und einfach weiterzuarbeiten", gibt der Trainer vor.

Der Gegner ist schwer, für Benedikt Frank ist das Duell mit Stuttgart aber auch ein "einfaches Spiel, denn wir haben nichts zu verlieren." Nach einem vielversprechenden und einem enttäuschenden Auftritt bislang in dieser Saison, wird spannend zu sehen sein, wie sich NawaRo Straubing dieses Mal präsentiert.