Für die bodenbrütenden Vögel im Landkreis Straubing-Bogen war heuer kein gutes Jahr. Nur wenige Kiebitze sind groß geworden und von Uferschnepfe und Großem Brachvogel scheint gar kein Küken überlebt zu haben. Hauptursache: das schlechte Wetter während der Brut- und Aufzuchtphase.

Die Gebietsbetreuerin für Wiesenbrüter im Donautal vom Landesbund für Vogelschutz (LBV), Verena Rupprecht, spricht im Interview von einem durch Nässe und Kälte verursachten "Totalausfall" beim Vogelnachwuchs. Gleichzeitig aber auch von einem Erfolg: Die Artenschutzmaßnahmen im Niederwinklinger Moos haben sich als wirksam erwiesen.

Schon im Mai haben anhaltende Regenfälle einige Wiesenbrüternester im Niederwinklinger Moos unter Wasser gesetzt, mit der Folge, dass keine Küken geschlüpft sind. Welche der dort lebenden Vogelarten waren betroffen?

Verena Rupprecht: Ein paar Nester haben die starken Regenfälle zum Glück überstanden, nicht alle standen unter Wasser. Einen Schlupferfolg hatten etwa zehn Brutpaare des Brachvogels und mindestens zwei Uferschnepfenpaare. Aber tatsächlich sind leider auch nach dem Schlupf einige Küken noch im Nest eingegangen. Ich gehe davon aus, dass sie verklammt sind, dass ihr Daunengefieder also nass wurde, und sie deswegen die kälteren Nächte nicht überstanden haben. Eine Handvoll Brachvogel- und Uferschnepfenküken ist auch schon außerhalb des Nests unterwegs gewesen. Allerdings dauert es nach dem Schlupf noch fünf lange Wochen bis zur Flugfähigkeit. So weit hat es dieses Jahr kein Küken dieser beiden Arten im Donautal geschafft.

Ist denn gar kein Nachwuchs durchgekommen?