Viel Betrieb neben dem Eis

Das passiert rund um ein Spiel in einem Eishockeystadion


So sieht das Straubinger Eisstadion von außen aus.

So sieht das Straubinger Eisstadion von außen aus.

Der Puck fällt auf das Eis - das Spiel beginnt. Die Mitarbeiter im Straubinger Eisstadion atmen auf. Ihre Vorbereitungen sind beendet. Denn vor einem Match muss viel passieren. Und auch während eines Spiels fallen in einem Eishockey-Stadion viele Aufgaben an.

Das Eis aufbereiten

Im Stadion am Pulverturm kümmert sich die Stadt Straubing darum, dass das Eis regelmäßig aufbereitet wird. Alle anderen Aufgaben übernehmen die Straubing Tigers. Vom Einschalten der Kühlanlage bis zum spielfertigen Eis dauert es rund zweieinhalb Wochen. "Unter der Eisfläche befindet sich ein Untergrund aus Beton, in dem Leitungen sind", erzählt Johann Czieslik. Er betreut zusammen mit Michael Schröder das Sportamt der Stadt Straubing und somit die Sportstätten der Stadt. Durch die Leitungen fließt flüssiges Ammoniak, das sehr kalt ist. Innerhalb des Rohres verdampft das Ammoniak, da das Rohr eine höhere Temperatur hat. Dabei entzieht es dem Boden Wärme. In dem Rohr strömt das verdampfte Ammoniak weiter und wird in einem Nebenraum wieder zu flüssigem Ammoniak aufbereitet. Das gesamte Ammoniak fließt in einem Kreislauf. Erreicht der Boden im Stadion eine Temperatur von etwa minus sieben Grad Celsius wird die 1.800 Quadratmeter große Spielfläche mit Wasser aufgespritzt. Das Eis wird durchgehend gekühlt und hat immer eine Temperatur von etwa minus sechs Grad. "Die Eisaufbereitungsmaschine kratzt etwa einen Millimeter pro Aufbereitung ab. Tiefere Rillen werden mit Wasser aufgefüllt", sagt Johann Czieslik. Bis auf der kompletten Eisfläche die Kratzer entfernt sind, dauert es etwa zehn Minuten.

Ordnung und Sicherheit

Um die Sicherheit kümmern sich die Ordnungskräfte. Sie sind am Tag eines Spiels als erste in der Halle. Dabei gibt es sowohl ehrenamtliche als auch professionelle Arbeitskräfte. Sie öffnen zum Beispiel die Schranke am Stadion, damit die heimischen und gegnerischen Spieler ohne Hindernisse an das Stadion fahren können. Die Ordner sind im gesamten Stadion verteilt und überwachen das Geschehen. Zugleich sind sie Ansprechpartner für die Fans. Sie weisen die reservierten Parkplätze beim Stadion zu. Nach dem Spiel begleiten sie die Trainer zur Pressekonferenz, damit sie nicht von Fans aufgehalten werden und gleich zum Raum der Pressekonferenz finden. Ein Rettungsdienst-Team steht beim Spiel immer bereit, falls es Verletzungen bei Spielern oder Zuschauern gibt. Jedes Team hat zudem einen Mannschaftsarzt.

Alles für die Fans

Eineinhalb Stunden vor Spielbeginn öffnen die Kassen und der Kartenvorverkauf beginnt. Harry Schindler (Bild unten) ist bei den Straubing Tigers Assistent der Geschäftsleitung und für den Medienbereich verantwortlich. Bereits in den Drittelpausen lädt er Bilder vom Spiel auf die Internetseite der Straubing Tigers. Im Fanshop (Bild oben) werden vor dem Spiel, in den Drittelpausen und nach dem Spiel Schals, Shirts, Pullover und Schlüsselanhänger verkauft. Er ist gleich am Eingang des Stadions. An den Verkaufsständen gibt es Getränke und Essen für die Zuschauer.

Maskottchen und Tigerkopf

Das Maskottchen begrüßt die Zuschauer und heizt die Stimmung an. Ein Team baut kurz vor Beginn des Spiels den aufblasbaren Tigerkopf auf, durch den die Spieler auf die Eisfläche einlaufen.

VIP-Bereich

In den VIP-Bereich dürfen nur Zuschauer mit speziellem VIP-Ticket. Dafür gibt es sogar einen extra Eingang. Im VIP-Raum werden die Zuschauer von einem Catering-Team versorgt.

Aufgaben während des Spiels

"Das Leitstellenpersonal besteht aus ehrenamtlichen Mitarbeitern", betont Harry Schindler. Sie haben viele Aufgaben. Der Stadionsprecher heizt die Stimmung im Publikum an und verkündet nach jedem Tor den aktuellen Spielstand und die Torschützen. Die Punktrichter verfolgen das Spiel genau und versorgen den Live-Ticker im Internet mit aktuellen Informationen vom Spielfeldrand. Sie bauen außerdem die Übertor-Kameras auf, die dem Schiedsrichter bei strittigen Szenen helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Die Schiedsrichter-Beobachter betreuen das Schiedsrichter-Team während des Spiels. An der Decke des Stadions hängt ein Videowürfel. Diesen betreut der regionale Fernsehsender DONAU TV. Das gesamte Spiel wird dort übertragen. Außerdem können die Zuschauer auf dem Bildschirm interessante Szenen in der Wiederholung sehen.

Betreuung der Teams

Ein Betreuer ist für die Kabinen der Mannschaften verantwortlich. Er schleift die Schlittschuhe und richtet beide Kabinen her. Außerdem versorgt er die Spieler mit Getränken und Trikots und bereitet die Spielerbank vor.

Das Eisstadion wird von vielen Leuten genutzt

Das Eisstadion ist nur von Mitte April bis Mitte Juli eisfrei. In dieser Zeit wird das Stadion für Inline-Hockey genutzt. Der IHC Atting trägt hier seine Spiele aus. Dazu liegt ein spezieller Hockeybelag auf dem Untergrund.
Auf dem Eis nutzen das Stadion am Pulverturm die Straubing Tigers. Die Eishockeymannschaft spielt in der DEL, der obersten Eishockeyliga in Deutschland. Auch der EHC Straubing trainiert im Stadion. Das ist der Nachwuchsverein der Straubing Tigers. Wer gerne Schlittschuh läuft, kann das im Straubinger Eisstadion machen. Zu festgelegten Zeiten ist das Stadion zum Eislaufen geöffnet. Auch Eisstockschützen spielen im Straubinger Stadion. Spiele der Eishockey-Kreisliga werden dort ausgetragen, und Schulen benutzen das Stadion für den Sportunterricht.

Zahlen zum Eisstadion am Pulverturm

  • Das Eisstadion am Pulverturm wurde am 9. November 1967, damals noch als Freiluftstadion, in Betrieb genommen.
  • Das Stadion fasst 5.825 Zuschauer, davon 1.543 Sitzplätze und 4.282 Stehplätze. Der VIP-Bereich umfasst 400 Besucher.
  • Pro Saison fallen 120.000 Euro an Stromkosten an.
  • Das Spielfeld misst 60 Meter in der Länge und 30 Meter in der Breite.
  • Die Menge an Ammoniak, das zum Kühlen des Eises dient, beträgt 2.950 Kilogramm.
  • Im Schnitt wird das Eis jeden Tag zwölfmal aufbereitet.
  • Um das Eis aufzubereiten werden 1.000 Liter Wasser verbraucht.
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Die Eisaufbereitungsmaschine.

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Ordnungsdienst-Mitarbeiter und Rettungskräfte sind bei jedem Spiel vor Ort.

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Der Fanshop im Eisstadion am Pulverturm bietet zum Beispiel Team-Schals an.

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Durch den aufblasbaren Tigerkopf laufen die Straubing Tigers auf die Eisfläche.

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Im VIP-Raum werden die Zuschauer von einem Catering-Team versorgt.

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Hier kannst du einen Blick auf die Spielerbank werfen.

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Hier kannst du einen Blick in die Spielerkabine werfen.

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Unter dem Eis liegt ein spezieller Hockeybelag. So kann das Stadion im Sommer auch von Inline-Hockey-Spielern genutzt werden.

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Knapp 6.000 Zuschauer finden im Straubinger Eisstadion am Pulverturm Platz.