Leben mit Trisomie 21 Skispringer werden

Anfangs war viel Unsicherheit da, wie es mit der Entwicklung ihre Kindes weitergehen würde. "Es wurden viele Prognosen gestellt, ob Markus laufen lernt, sprechen, schreiben, lesen, rechnen," erinnert sich Evelyn Eggenfurtner. Tatsache ist, dass niemand vorhersehen kann, wie sich ein Kind entwickelt - egal ob mit oder ohne Down-Syndrom. Das weiß Markus' Mutter jetzt. Markus tanzt, spielt Theater, rechnet, schreibt, ist Fan des SSV Jahn und wird in seiner Schule nicht nur von den Klassenkameraden, sondern von allen Kinder auf dem Pausenhof als ganz normaler Schüler behandelt.

Evelyn Eggenfurtner ist mittlerweile in ihrer Elterngruppe, in der sie eine besondere Aufgabe übernimmt: Sie gibt Eltern erste Hilfestellungen beim Start in ein Familienleben mit Kindern wie Markus. Neben vielen praktischen Tipps, welche Hilfs- und Fördermöglichkeiten es gibt, will Evelyn besonders die Sorgen der Eltern auffangen. Was werden die Großeltern, Freunde, Geschwisterkinder sagen? Wie begegnet man mitleidigen Blicken in der Öffentlichkeit? Welche Erwartungshaltung tut Eltern gut?

"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Geschwisterkinder meist am schnellsten mit ihrem besonderen Brüderchen oder Schwesterchen zurechtkommen," so Evelyn Eggenfurtner. Und zum Thema Erwartungshaltung: "Ich kenne Menschen mit Down-Syndrom, die sind bei der Freiwilligen Feuerwehr, lernen Englisch oder spielen Tennis," zählt die Mutter auf.

Auf die Frage, ob ihr Bub ein glückliches Kind ist, gibt es für die Mutter eine klare Antwort: "Ja". Markus könne sich hingebungsvoll mit Dingen beschäftigen. Er lasse sich dann durch nichts ablenken und gehe voll in seinen Interessen auf. "Wir selbst machen Dinge oft nur flüchtig und die Freude bleibt auf der Strecke," gibt Markus' Mama zu bedenken. Seit dem Winter ist Markus begeistert von besonderen Sportarten. "Er will jetzt Skispringer werden," erklärt seine Mutter. Wie jeder Zehnjährige hat er seine Träume und Ziele.

Nicht ganz einfach ist für Markus' Mama das Thema "Schule", da hier die Eltern jeweils mit vielen unterschiedlichen Meinungen konfrontiert werden. "Eltern sollten das entscheiden. Wenn eine Entscheidung nicht richtig ist, kann man das Kind auch wechseln lassen." Sie weist darauf hin: "Wir können uns mit aller Kraft für unseren Jungen einsetzen". Wenn mehrere Kinder da sind und die Kraft und die Aufmerksamkeit auf alle verteilt werden soll, würden Eltern von Kindern mit Trisomie 21 oftmals nicht für die optimale Lösung kämpfen.

Was sie sie sich für ihren Jungen wünscht? Evelyn Eggenfurtner möchte, dass er akzeptiert und wahrgenommen wird. Und dass er sein Leben gut bestreiten kann: "Er soll möglichst selbständig leben."

 
 
 

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