Verwirrung um Standort

Kommt die Bayerische Landesausstellung 2021 nach Regensburg?


Das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte an der Donau, im Hintergrund der Dom St. Peter. Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild

Das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte an der Donau, im Hintergrund der Dom St. Peter. Foto: Armin Weigel/dpa/Archivbild

Von Bettina Dostal, Redaktion idowa und mit Material der dpa

Eigentlich soll die Bayerische Landesausstellung 2021 im Schloss Herrenchiemsee (Landkreis Rosenheim) stattfinden. Doch die erforderlichen Beschränkungen bereiten den Verantwortlichen offenbar Bauchschmerzen. So sehr, dass sogar ein Rückzug aus dem Vertrag im Raum steht. Sollte das geschehen, könnte Regensburg unverhofft zum neuen Standort werden.

Eine Sprecherin des Haus der Bayerischen Geschichte bestätigte auf Anfrage unserer Zeitung, dass momentan entsprechende Gespräche geführt werden. Demnach seien der Landkreis Rosenheim und die Bayerische Schlösser- und Seenverwaltung besonders wegen der derzeit geltenden Corona-Beschränkungen besorgt. Die Besucherkapazitäten im Schloss und auf den für den Transport nötigen Schiffen würden dadurch erheblich eingeschränkt. Die Verantwortlichen erwägen deswegen, sich aus dem gemeinschaftlichen Vertrag zurückzuziehen. Ob es tatsächlich so kommt, ist noch ungewiss. Da die Vorbereitungen für die Bayerische Landesausstellung 2021 aber auf Hochtouren laufen, soll die Entscheidung für oder gegen das Schloss Herrenchiemsee möglichst zeitnah fallen.

"Sollte das Schloss Herrenchiemsee als Standort tatsächlich ausfallen, bietet sich als die am schnellsten umsetzbare Alternative das Museum des Hauses der Bayerischen Geschichte in Regensburg an", so die Sprecherin weiter. Eine zeitliche Verlegung der Landesausstellung kommt demnach nicht infrage. "Die Überlegungen der Partner des Hauses der Bayerischen Geschichte kann ich nachvollziehen. Mir wurde von den Gesprächen vor Ort berichtet. Selbstverständlich wollen wir im kommenden Jahr eine Landesausstellung anbieten. Deshalb werden wir jetzt in intensive Gespräche gehen, um die Lage zu analysieren", verspricht Bernd Sibler, Staatsminister für Wissenschaft und Kunst. "Sollte die Landesausstellung nicht in Rosenheim stattfinden können, geht die Tendenz in Richtung Regensburg. Dort hätten wir mit dem Museum der Bayerischen Geschichte bereits eine bestens ausgestattete Spielstätte und könnten entsprechend flexibel reagieren."

Unabhängig von der aktuellen Standortdiskussion wurde am Donnerstag auch bekannt, dass die Bayerische Landesausstellung 2024 in Freising stattfinden wird. Sibler und Christoph Klingan, der Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, unterzeichneten heute eine entsprechende Vereinbarung. Die Ausstellung soll unter dem Motto "Bayern in Freising" stehen und zwei große Abschnitte umfassen: Zum Bistumsjubiläum 1300 Jahre hl. Korbinian in Freising soll die Ausstellung im renovierten Diözesanmuseum in Freising mit der Geschichte Bayerns um 724 beginnen. In diesem Jahr soll Korbinian das erste Mal in Freising gewesen sein. Der zweite Abschnitt findet im Dom sowie in der Bischöflichen Residenz statt. Die Ausstellung zeige etwa, wie der Barock den Dom veränderte.